Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

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Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist zuständig für den Such- und Rettungsdienst (SAR: Search and Rescue) innerhalb der deutschen Hoheitsgewässer im Seenotfall. Sie führt diese Aufgaben eigenverantwortlich und unabhängig durch. Einsatzzentrale für alle Maßnahmen im maritimen SAR-Dienst der Bundesrepublik ist die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC BREMEN: Maritime Rescue Co-ordination Centre) der DGzRS. Siehe Bremen Rescue Radio.

Seenotrettungsboot der DGzRS

Zur Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben verfügt die Gesellschaft heute über eine Rettungsflotte von 61 modernen, leistungsstarken Seenotkreuzern und Seenotrettungsbooten auf 54 Stationen zwischen der Emsmündung im Westen (westlichste Station ist Borkum) und der Pommerschen Bucht im Osten (östlichste Station ist Ueckermünde). Zusätzlich zu den 54 Stationen unterhält die DGzRS 17 SAR-Rettungswachen und eine SAR-Schule in Bremen mit Außenstelle in Neustadt (Holstein).

Seenotkreuzer der DGzRS

Die 185 festangestellten und rund 800 freiwilligen Rettungsmänner und -frauen sind bei jedem Wetter, an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr zum Einsatz bereit. Im Jahr 2004 rettete die DGzRS bei über 2.500 Einsatzfahrten in Nord- und Ostsee insgesamt 368 Personen aus Seenot. 837 Personen wurden aus kritischen Gefahrensituationen befreit, die DGzRS führte 343 Krankentransporte von Inseln oder Halligen auf das Festland durch.

In der Gesamtbilanz seit dem Bestehen der Gesellschaft bis Anfang 2005 sind über 72.000 Menschen aus Seenot gerettet oder aus lebensbedrohenden Situationen befreit worden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die DGzRS wurde am 29. Mai 1865 in Kiel mit dem Ziel gegründet, Menschen aus Seenot zu retten. Sitz der Gesellschaft ist Bremen. Sie ist eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die sich ausschließlich durch Spenden finanziert, z.B. mit Hilfe aufgestellter kleiner Sammelschiffchen – gewissermassen der kleinsten Bootsklasse der DGzRS – deren Form an die alten Ruderrettungsboote erinnert.

Zu den Initiatoren der DGzRS gehören Adolph Bermpohl, Georg Breusing und Arwed Emminghaus. Schirmherr ist das jeweils amtierende Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland, also seit dem Zweiten Weltkrieg der jeweilige Bundespräsident.

Die Seenotretter der DGzRS arbeiten teils ehrenamtlich, teils als festangestellte Mitarbeiter, jedoch immer unter dem Grundsatz der Freiwilligkeit. Vom Bremer Senat wurde die DGzRS 1872 als juristische Person anerkannt. Die Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland nach dem internationalen Übereinkommen von 1979 über Suche und Rettung auf See (SAR) werden durch die DGzRS offiziell wahrgenommen.

Einsatzzentrale ist die Seenotleitung Bremen (MRCC BREMEN: Maritime Rescue Co-ordination Centre).

Lange Zeit beherrschten die Ruderrettungsboote (RRB) die Rettungsstationen, ab 1911 gab es die ersten Motorrettungsboote, ab 1955 als Küstenrettungsboote (KR) bzw. -schiffe (KRS) bezeichnet.

Mit der Indienststellung des Seenotkreuzers Theodor Heuss im Jahre 1957 begann eine neue, wegweisende Ära im Bau moderner, vielseitig einsetzbarer Rettungsboote, die hin bis zum derzeit (2005) größten und modernsten Seenotkreuzer, der Hermann Marwede führte, einem 46 Meter langen Schiff.

Die Zentrale der DGzRS in Bremen mit seiner schrägen Slipanlage an der Weser bei Ebbe und Flut:
DGzRS-Bremen/Januar 2005
DGzRS-Bremen/Januar 2005

Die Anforderungen an die Seenotrettung werden in diesem Jahrhundert stark ansteigen, zum einen durch eine zu erwartende Wetterverschlechterung, verursacht durch die Klimaerwärmung, und andererseits durch den stark steigenden Verkehr, vor allem in der Ostsee (z.B. der Ölverkehr aus Russland und dem Baltikum, aber auch durch steigenden Passagierverkehr).

Dem trug die DGzRS mit dem Neubau des bisher größten Rettungskreuzers, der Hermann Marwede und einem umfangreichen Umstationierungsprogramm Rechnung.

Seenotrettungsorganisationen in anderen Ländern

  • Vereinigtes Königreich: Royal National Lifeboat Institution
  • Frankreich: Société nationale de sauvetage en mer
  • Niederlande: Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij
  • Norwegen: Redningsselskapet
  • Schweden: Svenska Sällskapet för Räddning af Skeppsbrutne (SSRS) (auch: Sjöräddningssällskapet)

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel DGzRS aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.