Gießharz
Gießharz ist meist ein synthetisches Kunstharz, welches in flüssiger Form im Vergussverfahren verarbeitet wird. Dabei fließt die Vergussmasse von oben in eine wiederverwendbare oder in eine verlorene Form. Den Arbeitsschritt des Einfüllens bezeichnet man als Verguss. Eine wichtige Verarbeitungseigenschaft von Gießharzen ist die Viskosität, welche die "dünn-" oder "dick-flüssigkeit" mit einem Zahlenwert beschreibt.
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Wichtige Gießharze
- Polyesterharz
- Polyurethanharz (PU-Harz)
- Epoxidharz
- Silikonharz
Einkomponentenharze sind vorgemischte Harzsysteme, bei denen die Härtungsreaktion erst oberhalb einer Starttemperatur beginnt. Durch Lagerung unterhalb der Starttemperatur kann die Härtung viele Monate verzögert werden (ggf. gekühlte Lagerung).
Bei mehrkomponentigen Harzen wird Harz und Härter (sowie evtl. weitere Zusätze wie Füllstoffe, Farbe, Beschleuniger,..) in einem Mischvorgang zusammengebracht, und je nach Produkt reagiert das Harzsystem bei Raumtemperatur oder erst nach Erwärmung.
Bei gefüllten Harzen wird durch mineralische Zusätze (Quarzmehl, Sand, Kreide,..) der Volumenschwund beim Härten sowie der Ausdehnungskoeffizient des fertigen Formstoffes reduziert. Im weiteren verbilligen diese Zusätze das Gießharz häufig und verringern die Brandneigung. Diese Vorteile werden durch die aufwändigere Verarbeitung erkauft, da diese Harze zur Sedimentation neigen, die Zuschlagstoffe sich also vom eigentlichen Harz absetzen können.
Die Härtung erfolgt durch Vernetzung der Einzelkomponenten und geht meist mit einem Volumenschwund einher. Hier gibt es auch die Bezeichnung Reaktionsharz. Bei verschiedenen Harzen erfolgt die Härtungsreaktion exotherm, d.h. es wird Wärme frei.
Spezielle Harze reagieren erst nach Bestrahlung mit UV-Licht oder bei Kontakt mit Katalysatoren.
Gute Klarsichtharze sind nach optimaler Verarbeitung von echtem Glas oder Plexiglas kaum zu unterscheiden.
Verarbeitung
Im Modellanlagenbau erfolgt die Verarbeitung nahezu ausschließlich in Handarbeit und im Handverguss.
Wichtig ist die Topfzeit welche den Verarbeitungszeitraum bis zum Anstieg der Viskosität beschreibt (also die Zeit, in der das Harz nach dem Anrühren noch verarbeitbar bleibt). Die Härtungsvorschriften geben Zeiten und Temperaturen an, nach denen die Endeigenschaften erreicht werden. Die meisten Gießharze sind im ungehärteten Zustand gefährdende Stoffe, und besondere Schutz- und Sicherheitsmaßnahme müssen eingehalten werden.
Es sollte bei der Darstellung von Gewässern und Seen darauf geachtet werden, dass die verarbeitete Schicht nicht zu dick ist. Lieber sollte bei tieferen Formen in mehreren Arbeitsgängen mehrschichtig gearbeitet werden.
Gründe für den Verguss
- Umhüllung und Schutz von Bauteilen, wobei Schutz das Eindringen von Feuchtigkeit, Staub, Fremdkörpern, Wasser, usw. beinhalten kann.
- elektrische Isolation, d.h. Erhöhung der Spannungsfestigkeit
- Fixierung von Bauteilen untereinander, mechanische Stabilität, Erhöhung der Vibrations- und Schockfestigkeit
- Berührungsschutz (elektrischen Sicherheit, Personenschutz)
- Herstellung von Gießkörpern mit Freiformflächen in meist geringer Stückzahl
Anwendungen
- Darstellung von Gewässern und Seen aller Art im Modellanlagenbau
- Verguss elektrotechnischer Bauteile (Transformatoren, Kondensator, Halbleiter, Baugruppen,..)
- Klarsichtverguss (z.B. aus ästhetischen Gründen oder zur dauerhaften Erhaltung von Erinnerungsstücken)
Weblinks
- http://www.altana.de
- http://www.henkel.de
- http://www.wevo-chemie.de
- http://www.huntsman.com
- http://www.vantico.com
- http://www.loctite.com
- http://www.rhenatech.com
- http://www.epicresins.com
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gießharz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, teilweise können Textpassagen übernommen worden sein. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Bitte fügt detaillierte Infos zu den Vorbildern entsprechend in der Wikipedia hinzu, so dass wir uns hier auf die Modellbauaspekte konzentrieren können. |