Hartlöten
Als Hartlöten bezeichnet man das Löten mit Temperaturen über 450°C. Hartlötverbindungen halten höheren Belastungen stand als Weichlötverbindungen. Sie sind eher als Schweißen einzustufen.
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Zweck
Geeignet ist dieses Lötverfahren für alle Verbindungen, bei denen es auf Stabilität ankommt, z. B. in der Schmuckindustrie die Ringe und Verschlüsse an Ringen, Ketten etc.
Im Modellbau empfiehlt sich Hartlöten insbesonders bei der Reling, Radaranlagen und ähnlichen Teilen, oder Propellerherstellung.
Materialien
Geeignete Materialien sind vor allem Messing in allen Legierungen, Kupfer in harten Legierungen sowie Zink- und Weißbleche. Geeignetes Flussmittel ist bei den jeweiligen Lieferanten in Kleinstgebinden im Standardprogramm. Als Lot ist sowohl Silber- als auch Golddraht im Fachhandel üblich.
Werkzeuge
Als Werkzeug benötigt der Heimwerker zumindest einen kleinen Gasbrenner, wichtig ist nur daß die Düse gut einstellbar ist. Optimal ist ein Gasbrenner mit Propangas-Druckflasche und justierbarem Druckventil und bedarfsgerechten Düsen.
Vorgehensweise
Die Lötstellen müssen großräumig entfettet, gesäubert und mit einer Glasfaserbürste oder ähnlichem angeraut werden. Auch müssen beide Teile passend gearbeitet werden, die Fuge sollte überall nur etwa 1-2 Zentel mm betragen. Die beiden Verbindungsteile werden mit Flußmittel benetzt und dann gleichzeitig in der offenen Flamme bei spitzer Flamme bis zum Glühpunkt erhitzt und das Lot (Silber oder Silberlegierung) in geringer Dosierung zugefügt. Um eine sichere Halterung zu gewährleisten sollte das Werkstück mit Klammern oder auf einer entsprechend großen Lötplatte mit Stahlnadeln gut fixiert werden.
Das wohl größte Problem für Anfänger ist das Ausglühen der Materialien, das wird verhindert, wenn die Flamme gezielt und spitz genug eingesetzt wird und alles nur sehr kurz erhitzt wird.
Nach dem Verbinden muss die Lötstelle in Wasser oder besser verdünnter Salmiaklösung abgeschreckt werden um die alte Festigkeit wieder zu erlangen. Dann kann die Lötstelle mechanisch gereinigt, geschliffen und poliert werden.
Hartlöten erfordert etwas Geschick und funktioniertnicht auf Anhieb. Die entsprechenden Ausbildungsberufe verwenden etliche Wochen darauf, den Azubis das beizubringen. Dafür hält aber eine saubere Lötstelle selbst im µ-Bereich ein Leben lang.
Geräte, Werkzeuge und Chemikalien sind im Goldschmiedebedarf zu bekommen. Den Kleinbrenner bekommt man in jedem Baumarkt.