Ständerbohrmaschine

Ständerbohrmaschine

Als Ständerbohrmaschine kann man zweierlei Geräte bezeichnen:

• eine Handbohrmaschine, die, in einer Halterung eingespannt, auf und ab bewegt werden kann
• eine Säulenbohrmaschine, deren Antrieb fest montiert ist und deren Bohrfutter an einer Pinole mittels Hebel auf und ab bewegt wird

Erstere sind natürlich flexibler einzusetzen, da die Maschine auch anderswo Dienst tun kann. Die letzteren sind stabiler, weniger anfällig für Verwindung und können zur Not auch als Fräsbank-Ersatz dienen, wenn es nicht auf allzu hohe Genauigkeit ankommt.

Richtig eingerichet gewährleistet eine Ständerbohrmaschine, dass die Bohrung immer absolut senkrecht zur Werkstück-Oberfläche ausgeführt wird. Das ist besonders wichtig, wenn Gewinde geschnitten werden sollen.

Bei größeren Bohrdurchmessern empfiehlt es sich, das Werkstück sicher einzuspannen, vorteilhaft in einem Maschinenschraubstock. Insbesondere Kupfer- und Messingmaterialien neigen dazu, am Bohrer "hinauf zu laufen". Dies birgt Verletzungsgefahr, der man mit dem Einspannen vorbeugen kann. Der Maschinenschaubstock gewährleistet dazu die rechtwinklige Lage des Werkstücks.

Zweckentfremdung

Um den Gewindeschneider sicher genau senkrecht in die Bohrung zu führen, spannt man ihn in das Futter der Ständerbohrmaschine ein. Der Antrieb wird nicht benötigt. (Man kann bei einigen Modellen z. B. den Treibriemen herausnehmen.) Nun dreht man das Futter von Hand, ohne allzu großen Druck mit dem Hebel auszuüben. So gelangt der Gewindeschneider in die Bohrung und wieder heraus. Gegebenenfalls mit dem Nach- und Fertigschneider wiederholen.

Für einfache Fräsarbeiten spannt man einen Fräser ein und stellt die Pinole (mit einer eventuell vorhandenen Klemmschraube) auf die benötigte Höhe ein. Für das Werkstück ist ein Anschlag hilfreich, entlang dem es zum Fräser geführt werden kann. Dies ist jedoch nur ein Notbehelf. Die Ständerbohrmaschine erreicht bei weitem nicht die Drehzahlen einer einfachen Handfräse.