Achtern
Achtern ist alles, was auf einem Wasserfahrzeug achterlicher als querab liegt (hinter der Mitte; vorn ist der Bug, hinten das Heck).
Das Wort achter ist im Niederdeutschen entstanden und entspricht dem hochdeutschen after - hinter und hinten, wie es mundartlich heute noch in vielen Verbindungen gebräuchlich ist.
Bereits um 1400 nannten Küstenbewohner die letzte Zeit der Ebbe Achterebbe und die letzte Zeit der Flut Achtervlot. Und aus dem nicht-seemännischen Verwendung ist überliefert he slöppt achter, dat he vör nich ruterföllt - er schläft hinten damit er vorn nicht runterfällt, hieß es wenn der Mann zu Hause nichts zu sagen hatte.
Bauteile oder Räume an Bord wurden und werden, wenn sie im hinteren Teil des Schiffes angeordnet sind, mit dem Bestimmungswort Achter versehen: das Achterschiff - die mit einem Spitz-. Rund- oder Spiegelheck abschließen; der Achtersteven - Hintersteven Achtergeschirr heißen die hinteren Segel mit dem dazugehörenden Tauwerk, und Achterkant stand früher für Hinterseite. Es war und ist in vielen Zusammensetzungen ein gebräuchliches Seemannswort.
Achterlastig - hecklästig bedeutet, dass das Schiff achtern einen größeren Tiefgang als vorn besitzt. Achterlastig sein hieß in machen Gegenden aber auch, einen gewissen menschlichen Drang spüren, und mit Achtersteven wird vielfach heute noch ein bestimmter Körperteil bezeichnet.
Als Wortzusammensetzung mit achtern sind Orts- und Richtungsbezeichnungen üblich, die in der Sprache der Seeleute ihren festen Platz haben: achteraus - hinten oder auch hinter dem Schiff, recht achteraus - hinten, genau in Verlängerung der Mittschiffsebene, achteraus laufen - rückwärts bewegen. Beim Befehl: Alle Mann achteraus! musste sich die Besatzung, auf dem Achterdeck, das sie nur dienstlich betreten durften, versammeln.
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