Beleuchtung von Gebäudemodellen
Um eine realistische Stimmung und einen dem Vorbild entsprechenden Tag-/Nacht-Wechsel auch im Modell nachbilden zu können, verwenden professionelle Modellbauer dezent eingesetzte Beleuchtungseffekte auf ihren Anlagen und Dioramen. Dabei reicht die Palette von einfacher Straßenbeleuchtung über Ampelanlagen bis hin zur komplexen Gebäudebeleuchtung mit wechselweise beleuchteten Räumen.
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Technik der Modellgebäudebeleuchtung
Die derzeit auf dem Markt befindlichen Produkte ermöglichen eine Vielzahl verschiedener Varianten bei der Beleuchtung. Zu den konventionellen Methoden zählt die
Beleuchtung mit Glühlampen
Hierbei wird das Gebäudemodell von innen mit einer speziellen, kleinen Glühlampe ausgestattet, die dann ein warmweißes Licht abstrahlt.
Der Nachteil dieser Methode liegt in der starken Wärmeentwicklung; es muss also für eine ausreichende Belüftung des Modells gesorgt werden, um dieses nicht zu zerstören.
Beleuchtung mit CCFL-Lampen
Eine Alternative z.B. für Werkhallen etc. stellen die in verschieden Farben erhältlichen CCFL-Lampen (im Prinzip kleine Leuchtstofflampen) dar. Sie sind in 10 cm und 30 cm Ausführung erhältlich.
Sie werden mit einem kleinen Trafo (Inverter) geliefert (meist gut für 2 Röhren), der benötigt 12 V=. Vorsicht mit den Kabeln zur CCFL-Lampe, nicht beschädigen oder flicken, hier liegen ca. 400 V an. Nachteilig ist der ziemlich hohe UV-Anteil im Licht der CCFL's. Bei dichter Plazierung der Röhren an Kunststoffe führt dies zu Farbveränderungen (weiß wird gelb, rot verschwindet) oder das Plastik wird spröde, da durch die UV-Strahlung die Weichmacher zerstört werden.
Beleuchtung mit LEDs
Grundsätzlich haben LEDs den Vorteil einer sehr geringen Wärmeentwicklung.
Im Gegensatz zu Glühbirnen sind LEDs wie alle Dioden aber sogenannte Halbleiter, d. h. der Strom kann nur in eine Richtung durch sie hindurchfließen. Daher müssen LEDs für den Betrieb an einem Wechselspannungstrafo mit einer entgegengesetzt geschalteten Schutzdiode versehen werden.
LEDs sind in verschiedenen Bauformen verfügbar, die sich je nach Größe und Anschlussart unterscheiden, für den Architekturmodellbau interessant sind vor allem LEDs mit dem Durchmesser zwischen 3 und 5 mm und SMD-LEDs der Baugröße 0805.
Bei der Lichtfarbe wird zwischen zwei Arten von weißen LEDs unterschieden, das Angebot ist mittlerweile sehr vielseitig geworden mit Bezeichnungen wie warm white, sunny white, cold white und anderen, die das gesamte Spektrum zwischen gelblich und bläulich abdecken.
kaltweiße LEDs
Diese LEDs strahlen ein bläuliches, kaltes Licht ab, das in Wellenlänge und Helligkeit modernen Leuchtstofflampen ähnelt, weshalb diese LEDs gerne in modernen Gebäuden eingesetzt werden.
warmweiße LEDs
Demgegenüber ähnelt das Licht dieser Halbleiter eher dem Lichteindruck einer Glühbirne.
Wer also einen warmen Lichteindruck erzielen will, sich aber den geringeren Stromverbrauch und die geringe Abwärme der LED-Technik zunutze machen will, ist hiermit richtig beraten.
Einzelraumbeleuchtung und Maskentechnik
Um Geld für zusätzliche Leuchtmittel zu sparen, sind viele im Handel erhältliche Gebäudebausätze bereits mit einer vorgefertigten Maske ausgestattet. Diese Maske dunkelt zum Einen die Wände des Gebäudes ab, damit hier kein Licht hindurchschimmert, zum Anderen können wahlweise aber auch bestimmte Fenster einfach abgedunkelt werden, z.B. die Küche, sofern diese "nachts" nicht beleuchtet sein sollen.
Gerade bei größeren Gebäuden oder Funktionsmodellen wird diese Technik aber nur noch selten angewandt. Statt dessen findet man hier zunehmend eine "Einzelraumbeleuchtung" vor.
Das bedeutet im Klartext: Jeder Raum ist mit einem eigenen Leuchtmittel (Häufig einer LED) ausgestattet und kann einzeln ein- und ausgeschaltet werden.
Diese Ein- und Abschaltungen werden oft von Mikrocontroller-gesteuerten Elektronik-Bausteinen unter der Anlagenplatte geregelt, sodass ein automatischer, oft zufallsgesteuerter Betrieb ermöglicht wird. Zahlreiche Bausteine für diese Optionen werden von der Firma Tams Elektronik hergestellt und vertrieben.
Tipps und Tricks
Insbesondere bei Einzelgebäuden, die im Vordergrund einer Anlage oder als einziges Gebäude auf einem Funktionsdiorama stehen, empfiehlt es sich, die "Einzelraumbeleuchtung" anzuwenden und evtl. sogar zu automatisieren.
Dies bietet oft den zusätzlichen Vorteil, dass die Innenräume ansprechend gestaltet werden können. Um den Platz für Kabel und Leitungen bereitzustellen, bietet sich die Technik der Hohlen Wände an.
Auf den benötigten Platz für die Steuerelektronik oder ein optionales Schaltpult ist bereits bei der Planung des Anlagenunterbaus zu achten.
Bei besonders großen Anlagen kann auch über eine Kopplung von Zimmerbeleuchtung und Modellbeleuchtung nachgedacht werden, wie dies im Miniatur Wunderland gemacht wird.