Carl Liebmann Metallwerke
Unternehmen
Carl Liebmann Metallwerke wurde 1942 von Carl Liebmann in Stadtilm gegründet, um als Rüstungsbetrieb Teile für die Thüringer Flugzeugindustrie herzustellen. Nach 1945 wurde die Entwicklung und Herstellung von Flugzeugteilen unter sowjetischer Besatzung zunächst wieder aufgenommen, aber schon 1948 demontierte die Sowjetunion überraschend die gesamte wieder aufgebaute höchstentwickelte Thüringer Flugzeugindustrie.
Auf Vorschlag aus der Belegschaft ließ Carl Liebmann eine Spielzeugeisenbahn in Nenngröße 0 entwickeln und zeigte sie auf der nächsten Frühjahrsmesse 1949 in Leipzig. Die Produktion entwickelte sich rasant und brachte viele Detaillösungen hervor.
Ende 1952 musste Carl Liebmann mit seiner Familie fluchtartig die DDR verlassen, nachdem Repressionen gegenüber Unternehmern zugenommen hatten. Sein Unternehmen wurde 1953 in die VEB Metallwarenfabrik Stadtilm überführt.
Um 1955 wurde die Produktion der Nenngröße 0 eingestellt und an Zeuke & Wegwerth verkauft, ein Jahr später begann in Stadtilm die Produktion von Modellen in der etwas kleineren Nenngröße S.
Die Lokomotiven wurden teilweise in zwei Versionen gebaut: Mit einem 12-V- oder einem 4,5-V-Gleichstrommotor, erstere wurden mit einem Transformator, letztere mit einer Flachbatterie oder einem Netzanschlussgerät betrieben. Bereits zur Produktionsaufnahme wurden die Gehäuse aller Triebfahrzeuge aus Kunststoff hergestellt. Das Fahrgestell besteht aus Blech, einige Details und die Kupplungen aus Metall.
Die Wagen wurden überwiegend aus Blech unterschiedlicher Qualität hergestellt, diese Materialschwankungen führten dazu, dass man das gebräuchliche Lithographie-Druckverfahren nicht einsetzen konnte. Stattdessen wurden die Modelle zunächst lackiert und später mit Abziehbildern versehen, dadurch kam es zu diversen Ungenauigkeiten, die verwendeten Farbtöne fielen sehr unterschiedlich aus und die Abziehbilder waren zum Teil an falscher Stelle oder sogar verkehrtherum aufgeklebt.
1964 wurde die Modellbahn-Produktion in Stadtilm eingestellt, in anderen Betrieben wurde noch Zubehör hergestellt, welches noch bis in die 1980er Jahre erhältlich war.
Auf Grund von Absatzschwierigkeiten, Investitionsstau wegen Verschleiß an den Werkzeugen und Mangel an guten Fachkräften wurde das bisher eigenständige Unternehmen zum 1. Mai 1964 vom VEB Gelenkwellenwerk Stadtilm übernommen, heute Gelenkwellenwerk GEWES GmbH.
Weblinks
Der Abschnitt Unternehmen basiert auf dem Artikel Carl Liebmann Metallwerke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, teilweise können Textpassagen übernommen worden sein. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Bitte fügt detaillierte Infos zu den Vorbildern entsprechend in der Wikipedia hinzu, so dass wir uns hier auf die Modellbauaspekte konzentrieren können. |