Epoche I (Schweiz)

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Die Epoche I in der Schweiz umfasst den Zeitraum von etwa 1844 bis etwa 1920.

Epoche des Eisenbahnbaus von den Anfängen bis zum fast vollständigen Ausbau des Netzes. Verlagerung eines grossen Teils des Personen- und Güterverkehrs vom Schiff, der Pferdekutsche und dem Fuhrwerk auf die Eisenbahn, insbesondere auch im alpenquerenden Transitverkehr. Angebotswandel der Binnenschiffart hin zum Ausflugsverkehr durch den aufkommenden Tourismus. Blütezeit des Tourismus für die gut Betuchten in der Zeit der Belle Époque zuerst in der Sommer Saison dann auch durch einen aufkommen Wintertourismus. Blütezeit des Dampfbetriebes. Abschluss der Entwicklung von Dampflokomotiven. Die Schweizerische Lokomotiv- und Wagonindustrie entsteht und leistet Pinoierarbeit im Bergbahnbau und der Elektrotechnik. Früher Beginn der elektrischen Zugförderung. Etablierung und erfolgreicher Betrieb elektrisch betriebenen Strassen-, Regional-, Berg- und Gebirgsbahnen.

Inhaltsverzeichnis

Epoche Ia/Ib (etwa 1844 bis etwa 1882)

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Nach einem anfänglichem aus topografischen Gründen und der verhältnismässig guten Schifffahrtswegen wegen bedingtem Zögern, in den wirtschaftlich prosperierenden Gebieten der Schweiz gibt es mehrere grosse Binnenseen auf denen sehr früh schon Dampfschiffe für den Personen und Güterverkehr verkehrten, beginnt auch in der Schweiz der flächendeckende private Bau von normalspurigen Eisenbahnstrecken. Es entsteht mit dem Gotthardscheiteltunnel die erste leistungsfähige und mit Dampf betriebene normalspurige Alpentransversale.

  • Nachdem bereits 1823 auf dem Genfersee das erste Dampfschiff den Betrieb aufnahm, erreichte 1844 von Strassburg auskommend die Dampfbetriebene Eisenbahn über Mülhausen Basel.
  • Die heutige Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, kurz ETH Zürich, wir 1855 eröffnet. Die Schweiz erhält damit ihre erste Universität die heute zu den besten der Welt gehört.
  • Mit Stütztenderlokomotiven System Engerth, nach Vorbildern wie diese ab 1854 auf der ersten Gebirgsbahn in Europa am Semmering eingesetzt wurden, nimmt 1858 die erste Gebirgsbahn der Schweiz von Basel über Sissach nach Olten durch den 2495 m langen Hauenstein-Scheiteltunnel mit einer Steigung von 26 ‰ den Betrieb auf. Bereits 1860 folgt die zweite Gebirgsbahn von Neuchâtel nach La Chaux-de-Fonds und Le Locle mit einer Steigung von 26 ‰ durch den 3259 Meter lagen Les Loges-Tunnel mit der einzigen noch heute existierenden Spitzkehre in der Schweiz in Chambrelien.
  • 1869 wird der Trajektverkehr auf dem Bodensee eröffnet. Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) eröffnete die Verbindung von Lindau nach Romanshorn, die Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) gemeinsam mit der Schweizer Nordostbahn (NOB) von Friedrichshafen und Romanshorn.
  • 1871, die wichtigsten Eisenbahnlinien waren gerade fertiggestellt, stellten die Schifffahrts- und Eisenbahngesellschaften erstmals ihre Leistungsfähigkeit bei der Internierung der Burbaki-Armee Schweizweit unter Beweise.
  • Ausgehend von Vitznau am Vierwaldstädtersee eröffnet 1871 die Rigibahn (RB) als erste Bergbahn Europas den Betrieb. Diese dampfbetriebenen normalspurigen Zahnradbahn auf den Rigi ist der Start des kommenden Bergbahnbaufiebers.
  • 1872 wurde mit dem Bau der Gotthardbahn (GB) begonnen. 10 Jahre später 1882 wird der Gotthard-Scheiteltunnel eröffnet und damit der durchgehende Verkehr aufgenommen.

Epoche Ic (etwa 1882 bis etwa 1902)

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In der Westschweiz entsteht durch den Zusammenschluss mehrerer Privatbahnen die erste grössere Eisenbahngesellschaft. Die Jura-Simplon-Bahn (JS). Die ersten grossen Dampfbetriebenen Schmalspur- und Meterspurbahnnetze erschliessen die Regionen um deren wirtschaftlichen Anschluss nicht zu verpassen. Die Alpen werden für den aufkommenden Sommertourismus erschlossen. Die grösseren oder wirtschaftlich erfolgreichen Städte und Tourismusgebiete bauen die ersten anfänglich mit Dampf, dann schon sehr früh elektrisch betriebenen Strassenbahnnetze.

  • Vorwiegend aus Kostengründen werden schon bald weitere Bergbahnen nach dem Vorbild der 1890 eröffneten Monte Generoso Bahn (MG) mit einer Spurweite von 800 mm erbaut.
  • Die aufstrebende elektrotechnische Industrie der Schweiz ermöglicht schon bald aus Gründen des Komfortes, einer fortschrittlichen Denkweise, sowie der vorhandenen Wasserkraft zur Stromerzeugung, dass die ersten elektrischen Bergbahnen gebaut werden. 1898 wird die Gornergratbahn (GGB) mit einer zweipoligen Fahrleitung für Drehstrombetrieb eröffnet. Nur wenige weiter folgten in Drehstromtechnik, denn bereits 1892 erfolgt die Erschliessung des in Frankreich liegenden Hausberges von Genf mit einer meterspurigen Zahnradbahn mit Schweizer Kapital und Technologie. Der mit Gleichstrom über eine seitlich verlegte Stromschiene versorgen Salève Bahn folge 1898 die Bex-Gryon-Villars-Bahn (BGV) und viele weitere, jedoch mit Fahrleitungsbetrieb.

Epoche Id (etwa 1902 bis etwa 1920)

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Auf der Grundlage eines Volksbeschlusses entstehen aus den grossen Schweizerischen Privatbahnen die Schweizerische Bundesbahnen (SBB). Viele von der Jura-Simplon-Bahn (JS) neu beschafften fortschrittlichen Fahrzeuggenerationen, dienen als Grundlage für die umfassende Fahrzeugerneuerung des vielfältigen veralteten Wagenparkes der Vorgängergesellschaften. Auch die Gotthardbahn (GB) wird in die Schweizerische Bundesbahn integriert. In einem wahren Boom wird der Ausbau des Eisenbahnnetzes mit einer grossen Anzahl von privaten meterspurigen und meist von Beginn weg elektrisch betriebenen Bergbahnen, Gebirgsbahnen, Überlandbahnen, Überlandstrassenbahnen weitgehend abgeschlossen. Es entsteht mit dem Lötschberg-Scheiteltunnel zusammen mit dem Simplontunnel eine zweite leistungsfähige elektrisch betriebene normalspurige Alpentransversale. Die ersten Automobile erscheinen und prägen auch den Zubringerdienst der Grand Hotels. Die ersten Lastautos erscheinen bei fortschrittlichen Fuhrhaltern. Erste Autobusbetrieben, darunter ein erster Trolleybusbetrieb, auf Verbindungen wo sich ein Eisenbahn- oder Strassenbahnbetrieb nicht lohnt sind erfolgreich. Die Blütezeit des Tourismus hat mit dem Beginn des 1. Weltkrieges ein jähes Ende. Die Erfahrung aus dem Mangel an eigener Kohle in der Schweiz die vorhandenen Wasserkräfte und den Möglichkeiten der weitentwickelten Industrie führen zu den Erkenntnissen, das Schweizerische Eisenbahnnetz möglichst vollständig zu Elektrifizieren.

  • Die erste Sektion des Wetterhornaufzuges, die erste Pendelbahn (Luftseilbahn) für den Personentransport, mit allen wesentlichen Sicherheitseinrichtungen wie wir sie heute noch kennen, nimmt 1908 im Berner Oberland den Betrieb auf.
  • Die in Etappen in Betrieb genommene Jungfrau (JB) im Berner Oberland erreicht im Jahre 1912 ihren Endpunkt, das Jungfraujoch.
  • Die Berner Alpenbahngesellschaft Bern-Lötschberg-Simplon (BLS) eröffnet 1913 den Lötschberg-Scheiteltunnel und nimmt den durchgehend elektrischen Betrieb mit Hochgespanntem Wechselstrom auf der Bergstrecke zwischen Frutigen und Brig auf. Damit erhielt die Schweiz eine zweite leistungsfähige Transitachse. Die Fortsetzung im Süden wurde bereits 1906 mit der Eröffnung des Simplontunnels mit dem in Norditalien verbreiteten Drehstromsystem in Betrieb genommen.
  • Erster Weltkrieg 1914 bis 1918 die Schweiz bleibt Neutral und wird nicht in die Kriegshandlungen einbezogen, leidet aber ab 1916 unter einem Kohlenmangel.

Siehe auch