Furrer+Frey

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Meterspuriger Fahrleitungsmontagezug von Furrer+Frey in der Westschweiz
Meterspuriger Rumänische Faur L45H von Furrer+Frey im Wallis

Furrer+Frey ist ein seit dem Jahre 1923 bestehendes international tätiges auf den Fahrleitungsbau spezialisiertes Unternehmen. Das Unternehmen mit Sitz in Bern in der Schweiz baut primär Fahrleitungen für Eisenbahnlinien und Trolleybuslinien. In jüngerer Zeit wurde das Unternehmen Weltweit bekannt durch die Entwicklung einer die Fahrleitung ersetzenden Stromschiene.

Furrer+Frey prägte neben dem ebenfalls Schweizerischen Unternehmen Kummler+Matter und den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), die selber auch lange Zeit Fahrleitungen selber bauten, die Elektrifikationswelle in der Schweiz in der Zwischenkriegszeit (1918 bis 1938) und in der der Zeit des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945).

Schweizweit bekannt wurde Furrer+Frey 1929 durch die erstmalige Anwendung einer kostengünstigen und materialsparenden Nebenbahnfahrleitung mit Windschiefer Aufhängung bei der Elektrifikation der Visp-Zermatt Bahn (VZ). Diese Schweizweite vor allem bei Privatbahnen verbreitete Fahrleitungsbauart, anfänglich mit Holzmasten, dann auch mit verzinkten Masten aus H-Profil verbunden mit feingliedrigen Y-förmigen Auslegern aus U-Profilen wird noch heute (Stand 2015) neu gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Fahrleitung mit festem Tragseil für kurvenreiche Bahnen im Gebirge

Fahrleigungsmast der RBS von Furrer+Frey bei Schalunen zwischen Bern und Solothurn in der Schweiz.

Die ursprünglich für die meterspurige Visp-Zermatt-Bahn (VZ), heute Matterhorn-Gotthard-Bahn, konzipierte Fahrleitung mit fest abgespanntem Stahltragseil und nachgespanntem Kupferfahrdraht hatte 1929 in der Gerade lotrecht verlegt ein Zickzack von +/- 20 cm und im Gleisbogen windschief verlegt eine Auslenkung von +/- 12 cm. Sie war damals in Stationen auf 5'500 mm über Schienenoberkante, auf freier Strecke auf 5'000 mm über Schienenoberkante und in Tunnels 4'200 mm über Schienenoberkante verlegt.

Die Masten bestanden ursprünglich aus Holz. Heute sind diese meist aus verzinktem H-Profil. Die Masten haben feingliedrige gespreizte Ausleger in Y-Form aus verzinktem U-Profil, die Spurhalter sind aus dünnen verzinkten Stahlrohren. Die Drähte sind ursprünglich an Kappenisolatoren aufgehängt. Später wurden Stabisolatoren verwendet.

In Stationen mit wenigen Geleisen wurden ursprünglich meist Querdrahtaufhängung später dann geschweisste Tragjoche in Fischbauchform verwendet. Mehrere Geleise wurden von Anfang an mit Tragjochen überbrückt.

Dieses Fahrleitungssystem wird auch heute noch (Stand 2015) für Schmalspur- und Normalspurbahnstrecken mit einer Streckengeschwindigkeit von maximal als 100 km/h als kostengünstige Alternative angeboten und angewendet.

Da eine Windschiefe Aufhängung der Fahrleitung für den Aufbau und die Wartung ausgewiesenes erfahrenes Fachpersonal bedingt, wird die Fahrleitung in bei Neubauten und Erneuerungen in engen Kurven jedoch meist nur noch Lotrecht verbaut. Auch die Fischbauchförmigen Tragjoche werden in der Regel nicht mehr neu Hergestellt. Die Profile werden parallel bis ans Ende geführt.

Auswahl von Eisenbahngesellschaften

Die folgenden Eisenbahngesellschaften und Bahnstrecken verwenden die Fahrleitung mit festem Tragseil für kurvenreiche Bahnen im Gebirge von Furrer+Frey:

Auswahl an Anwendungen bei der Elektrifizierung

Tragjoch eines Fahrleigungsmastes der OeBB von Furrer+Frey in der Klus in der Schweiz.
  • Visp-Zermatt-Bahn (VZ), Heute Matterhorn-Gotthard-Bahn, seit 1929, ursprünglich Holzmasten
  • Schweizerische Südostbahn (SOB), seit 1939
  • Oensingen-Balstal-Bahn (OeBB), seit 1943, ursprünglich Holzmasten
  • Viznau-Rigi-Bahn (VRB), seit 1937
  • Waldenburgerbahn (WB), seit 1953

Auswahl an Anwendungen bei der Erneuerung von bereits bestehenden Fahrleitungssystemen

  • Langenthal-Jura-Bahn (LJB), heute Bahnstrecke Langenthal-Niederbipp der Aare Seeland mobil (ASm). 1958: Ersatz der ursprünglichen Fahrleitung.
  • Biel-Teuffelen-Ins-Bahn (BTI), heute Bahnstrecke Biel-Teuffelen-Ins der Aare Seeland mobil (ASm). Aktuelle Anwendung Stand 2014: Ersatz der ursprünglichen Fahrleitung.
  • Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB), Marketingbezeichnung Goldenpass. Aktuelle Anwendung Stand 2014: Ersatz der ursprünglichen Fahrleitung.

Begriffe

In der Schweiz ist der Begriff Fahrleitung für Oberleitung üblich.

Weblinks

Furrer+Frey