Gleisbett

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In diesem Text geht es um das Anlegen von Gleisbetten. Er richtet sich sowohl an absolute Modelleisenbahn-Anfänger als auch an die sogenannten Wiedereinsteiger.

Gleisbettungen benötigt man immer im sichtbaren Bereich der Anlage, da diese den Schotter unter den Schienen imitiert.

Neben der positiven optischen Wirkung ist die Gleisbettung aber auch wichtig, um die Fahrgeräusche der Züge im Rahmen zu halten. Aus diesem Grund sollte man auch im nicht sichtbaren Bereich Schattenbahnhof die Schienen nicht direkt auf dem Holz befestigen, sondern eine Dämmung unter dem Gleis einbauen. Hier muss man allerdings nicht unbedingt fertige, teure Gleisbettungen kaufen, sondern kann z.B. auch sehr gut auf dünnen Isolations-Schaumstoff aus dem Bauhandel oder Kork, wie er als Naturmaterial unter Fußböden verlegt wird, ausweichen.

Günstige Gleisbetten und Gleisbett in der Kurve

Komerziell erhältliche Gleisbetten habe ihren Preis. Es gibt mehrere Möglichkeiten, für weniger Geld (aber mehr Mühe) brauchbare Gleisbetten zu erhalten. Im Baumarkt kann man Kork-Platten mit 5mm Stärke erstehen. Diese schneidet man entsprechend der Gleisbreite (plus Breite des Schotterbetts) in Streifen.

In Kurven lassen sich derartige Streifen oft nur schwer verlegen, deshalb schneidet man für Kurven mehrere, schmalere Streifen, z.B. zwei Streifen mit halber Breite. Wer jetzt Gleisnägel oder Gleisschrauben verwenden möchte hat allerdings Pech gehabt? Nein, denn in diesem Fall muss man einfach drei Streifen (jeweils ein Drittel der Breite) verarbeiten. Das macht zwar mehr Mühe, führt aber zu ordentlichen Gleisbetten.

An Weichen und Kreuzungen kann man entweder größere Stücke ausschneiden oder die zuvor erwähnten Streifen einfach versetzt anfügen, so dass die nötige Breite abgedeckt wird.

Überhöhung in Kurven

Beim Vorbild werden Kurven überhöht, das heißt, die äußere Schiene ist höher als die innere. Dadurch neigt sich der Zug ein wenig nach innen und die Kurve kann mit einer höheren Geschwindigkeit durchfahren werden. Technisch ist diese Überhöhung bei der Modellbahn eigentlich nicht nötig, sie sieht aber immer viel "dynamischer" aus, als ein eben verlegtes Gleis. Die maximale Überhöhung beträgt etwa 6°.

Im Modell kann diese Überhöhung relativ einfach erreicht werden. Vor dem Einbau der Gleisbettung wird im äußeren Bereich mit Klebeband-Streifen die entsprechende Überhöhung geschaffen. Durch eine unterschiedliche Anzahl Streifen übereinander können unterschiedliche Werte sowie der Übergang zur geraden Strecke modelliert werden. Wird nun die (mehrteilige) Bettung aufgeklebt, so ist der äußere Teil höher als der innere. Mit dem Schleifklotz wird die Oberfläche vor dem Verlegen der Gleise noch etwas geebnet.

Alternativ zum Klebeband können auch Kartonsstreifen untergeklebt werden. In der Baugröße H0 wirkt eine Überhöhung von 1 bis 2 mm schon eindrucksvoll.