Kreuztisch
Ein Kreuztisch ist eine Vorrichtung, die im Zusammenspiel mit Fräsern und Bohrmaschinen eine sehr genaue Bearbeitung von Werkstücken ermöglicht.
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Aufbau und Wirkungsweise
Der Kreuztisch befindet sich unter einer Bearbeitungsmaschine. Durch Handräder (oder, bei CNC-Maschinen motorisch) kann der Tisch in Richtung der x- und y-Achse bewegt werden. Die Skalenteilung erlaubt dabei die Zustellung des Werkstückes gegen das rotierenden Werkzeug auf Bruchteile von Millimetern. Ein guter Kreuztisch ist im allgemeinen justierbar-prismengeführt und damit praktisch spielfrei.
In die Oberfläche des Kreuztisches sind Möglicheiten zur Befestigung des Werkstückes integriert. Dies können T-Nuten sein, die Vierkant-Muttern oder sogenannte T-Nuten-Steine aufnehmen oder auch Bohrungen mit Innengewinden. So können Werkstücke direkt aufgespannt werden, oder, je nach Anforderung auch Maschinenschraubstöcke oder Teilapparate, mit denen sich das Werkstück um die z-Achse (= parallel zur Rotationsachse des Werkzeugs) drehen lässt.
Die Skalenringe an den Handrädern sind frei drehbar, so dass sie an jeder Stelle "genullt" werden können. Damit erspart man sich ständige Notizen und Berechnung der Zustellwege von einem zum anderen Bearbeitungspunkt. Im gezeigten Modell entspricht eine volle Umdrehung des Handrades einem Zustellweg von einem Millimeter, ein Teilstrich entspricht 1/20 Millimeter.
Eine Anordnung aus Bohrmaschine und einem numerisch gesteuerten Aufspanntisch bezeichnet man als Koordinaten-Bohrmaschine.
Anwendungsbeispiel
In Verbindung mit einem Tiefenanschlag kann z. B. ein sehr akkurates Lochmuster gebohrt oder gefräst werden. Im Bild ist die Blende eines Zusatzsignales Zs3 zu sehen. Sie besteht aus weißem Acrylglas, das mit schwarzer Folie beklebt wurde. Die Löcher in der Folie wurden nach dem Aufkleben mit einem schnell laufenden Fräser erstellt.
Um exakt definierte Nuten in das Werkstück zu fräsen, wird der Kreuztisch bei abgesenktem Werkzeug verfahren. Hilfreich ist es, wenn die Werkzeugführung sich dazu präzise in der Höhe fixieren lässt.
Tipps
Wird ein Werkstück direkt bearbeitet, ist unter Umständen eine Unterlage (sogenanntes Opferstück) geraten, besonders wenn Bohrungen durch das Werkstück geplant sind. Die ungewollten Beschädigungen der Kreuztisch-Oberfläche durch laufende Werkzeuge bezeichnet man fachsprachlich als "Autogramme".
Beim Erstellen von weitläufigeren Mustern ist es immer sicherer, ein paar Notizen über Beginn und Ende der geplanten Bearbeitung zu machen. Auch sollte man sich die Drehrichtung der Handräder gut einprägen und deren Umdrehungen richtig mitzählen. Ansonsten läuft man schnell Gefahr, das Werkzeug an einer falschen Stelle anzusetzen.