Modelleisenbahn Holding

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Die österreichische Modelleisenbahn Holding mit Sitz in Bergheim bei Salzburg ist die Muttergesellschaft der deutschen Modelleisenbahnmarke Fleischmann sowie der österreichischen Modelleisenbahnmarke und des Modelleisenbahnherstellers Roco. Nach eigenen Angaben soll die Modelleisenbahn-Holding mit 51 Millionen Euro Jahresumsatz in Europa einen Marktanteil von 25 Prozent (Stand 2013).

Roco war nach der Insolvenz im Juli 2005 vorerst mithilfe einer Auffanggesellschaft durch die Raiffeisen Zentralbank weitergeführt worden. Im September 2007 wurde Roco an den Freisinger Unternehmer Franz-Josef Haslberger verkauft, der in der Folge die Roco unter die neugegründete Muttergesellschaft Modelleisenbahn Holding GmbH stellte.

Anfangs 2008 kam Fleischmann durch Zukauf von der Eigentümerfamilie hinzu. Mit beiden Marken wurden 2010 wieder schwarze Zahlen geschrieben.

Die gesamte Gruppe wurde mit Wirkung zum 30. Juni 2011 in einem Management-Buy-out von den damaligen Manager der Modelleisenbahn Holding Leopold Heher, Roland Edenhofer und Johannes Steinparzer übernommen. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte die Modelleisenbahn Holding 740 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich, Rumänien und in der Slowakei.

Die Marken Fleischmann und Roco sind mit Stand 2010 weiterhin als eigenständige Unternehmen mit ihren Sortimenten am Markt. Roco konzentriert sich dabei auf ein Vollsortiment der Nenngröße H0 im Maßstab 1:87 (Spuren H0 und H0e), sowie Fahrzeuge für die Spur TT. Fleischmann konzentrierte sich bei den Fahrzeugen der Spur H0 zunehmend auf historische Modelle der Epochen I und II bis etwa 1950 und ein Vollsortiment in der Nenngröße N im Maßstab 1:160 (Spur N). Dazu übernahm Fleischmann das Spur-N-Sortiment von Roco.

Im Jahr 2016 hat die Firma Roco, in die zwischenzeitlich auch die Fertigung der Produkte von Fleischmann integriert wurden, nach erneuten Verlusten Teile ihrer Produktion nach Ho-Chi-Minh-Stadt, dem ehemaligen Saigon, in Vietnam ausgelagert, um wieder in die Gewinnzone zu kommen.

Um den 21. August 2017 wurde durch eine Indiskretion bekannt, dass die Modelleisenbahn Holding in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten stand und die Modelleisenbahnmarke Fleischmann über die Unternehmensberatung KPMG, wobei die Abkürzung von KPMG auf die Gründer und Vorsitzenden der vier Vorgängergesellschaften Piet Klynveld, William Barclay Peat, James Marwick und Reinhard Goerdeler zurückgeht, verkaufen wolle um an dringen notwendige finanzielle Mittel zu gelangen. Zu diesem Verkauf von Fleischmann gehörte auch das noch von Fleischmann vertriebene Spur H0 Programm, inklusive dem eigenen eigenständigen Spur H0 Gleissystem, dass dasjenige von Roco Konzernintern konkurrierte.

Da es zu keinem Verkauf von Fleischmann kam griff die Raiffeisenverband Salzburg (RVS) im Oktober 2017 durch und wurde wieder Eigentümer der Modelleisenbahn Holding. Roland Edenhofer musste dabei auf seinen rund 95-prozentigen Anteil an der Modelleisenbahn Holding verzichten und sich als Geschäftsführer aus der Gruppe zurückziehen.

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