Schalttafel Herstellung (Bauanleitung)

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Ein ständiger Blickfang neben der eigentlichen Modelleisenbahnanlage sind die jeweiligen Bedienelemente für die Anlage. Im folgenden wird eine Lösung vorgestellt um professionelle und sehr gut aussehende Bedientafeln herzustellen.

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Baugröße Anspruch Zeitaufwand Kosten
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Inhaltsverzeichnis

Zutaten

Man benötigt (wie sollte es anders sein) einen PC mit Grafik-Programm und einen Farbdrucker, bedruckbare Klebefolien, eine Kunststoffplatte, Locheisen und Holzbohrer. Die Anzahl der verfügbaren Grafik-Programme ist enorm. Ein gut aussehendes Layout wie in diesem Fall sollte mit einem Vektor-Grafik-Programm (z. B. Corel-Draw) erstellt werden.

Grafik erzeugen

Layout aus CorelDraw

Im ersten Schritt wird auf dem PC mittels des Grafikprogrammes eine Schalttafel im Maßstab 1:1 gezeichnet. Beim Layout kann jeder seiner Kreativität freien Lauf lassen und die Tafel so gestalten, wie es ihm am besten gefällt. Vor dem Zeichnen sollten die Abmessungen aller zu verbauenden Elemente (Taster, Schalter, Lampen, LED, Stecker, etc.) bekannt sein. Das Layout (oder die Zeichnung) muss neben allen später sichtbaren Elementen wie Fahrstraßen, Symbolen und Bezeichnungen auch für jede spätere Öffnung in der Platte deren exakte Umrisse enthalten. In den meisten Fällen besteht diese Öffnung aus einem Loch mit dem entsprechenden Durchmesser des zu montierenden Schalters, Tasters, usw.

Zusätzlich zum Durchmesser muss auch der Kreismittelpunkt durch ein kleines Kreuz markiert werden. Nachdem das Layout der Schalttafel fertiggestellt ist, ist ein erster Ausdruck auf Papier hilfreich um a) die Optik (Größe und Aussehen) an der Anlage zu testen und b) zu prüfen ob alle Bedienelemente ohne Kollisionen montiert werden können. Nach eventuellen Korrekturen ist die Bedientafel "virtuell" bereits fertig. Auf dem Bild ist das fertige Layout einer Bedientafel zu sehen.

Bedientafel herstellen

Bedruckte Folie
Folie aufgeklebt

Dieses endgültige Layout kann nun auf einem Farbdrucker auf transparenter Klebefolie ausgedruckt werden. Bisher nur positive Erfahrungen wurden mit der Inkjet-Folie No. 2501 der Firma Zweckform gemacht. Nach entsprechender Trocknungs-/ Entspannungszeit wird auf die bedruckte Folie die gleiche unbedruckte Folie als Schutz gegen Verwaschen und Verkratzen aufgeklebt. Dieses sollte auf einer absolut ebenen Fläche und ohne Einschluss von Luftblasen erfolgen. Man beginnt von einer Ecke aus mit langsamem Abrollen und gleichzeitigem Andrücken der Deckfolie. Anschließend wird die Deckfolie fest auf die Layout-Folie gepresst (festes Reiben mit einem harten, gerundeten Kunststoff-Gegenstand). Danach kann die Folie mit einem 1 cm breiten Rand zugeschnitten werden. Als Träger für die Bedientafel wurden weisse Kunstoffplatten (z. B. Hartschaumplatten aus dem Baumarkt) in der Stärke 3 mm verwendet. Die Stärke der Platte sollte in Abstimmung mit den verwendeten Bedienelementen stehen. Bei fast allen Elementen gibt es entweder eine Maximalwert oder auch einen Minimalwert (LED-Clips) zu beachten. Die Folie wird nun - wiederum blasenfrei - auf die Kunststoffplatte aufgeklebt und danach wie bereits oben beschrieben ebenfalls festgedrückt. Im nächsten Arbeitsgang wird mit einem scharfen Messer die Folie entlang der Außenumrisse (1 mm Abstand) eingeschnitten, dabei soll und muss auch der Kunststoff stark eingeritzt werden. Danach können die überschüssigen Teile entlang der eingeritzen Linie leicht abgebrochen werden. Mit einer Feile werden dann die Bruchkanten vorsichtig geglättet (immer von oben nach unten, damit sich die Folie an der Rändern nicht löst). Der vorletzte Schritt zur fertigen Bedientafel ist getan.

Bedienelemente einbauen

Folie teilweise entfernen
Bedienelemente montiert

Der folgende Bauabschnitt verlangt die größte Sorgfalt um die bisher erreichte optische Qualität zu erhalten. Als erster Schritt zum Einbringen der Bohrungen/Öffnungen muss die Folie in diesen Bereichen entfernt werden, da sie beim späteren Bohren einreissen und sich lösen würde. Mittels eines Locheisens oder einer Locheisen-Zange wird die Folie durchtrennt. Dass dabei die Kunststoffplatte leicht eingedrückt/eingekerbt wird ist ohne Bedeutung, jedoch muss der Stanzdurchmesser des Locheisens minimal (0,5 mm) größer sein als die zu fertigende Bohrung.

Nach dem Stanzen der Folie wird mit einer spitzen Nadel der Bohrungsmittelpunkt auf die Kunststoffplatte übertragen. Erst dann wird die ausgestanzte Folie entfernt. Die Bohrung selber wird mit einem Holzbohrer (wegen der Zentrierspitze) hergestellt. Bei sorgfältiger und genauer Arbeitweise wird diese Bohrung die umliegende Folie nicht verletzten. Der durch das Stanzen mit dem Locheisen entstanden eingedrückte Rand der Bohrung wird nach dem Einbau der Bedienelement verdeckt. Bei anderen Öffnungen wird zuerst die Folie mit einem scharfen Messer durchtrennt und dann die Öffnung mit den gängigen Werkzeugen (Bohrer, Messer, Feile) geschaffen. Wichtig auch hier, dass die Folie etwas größer ausgeschnitten wird als die tatsächliche Öffnung. Dieses wird auch hier später durch die eingebauten Elemente verdeckt.

Im letzten Arbeitsgang werden die Bedienelemente montiert und mit entsprechenden Kabeln versehen.

Zum Schluss

Eingebaute Schalttafel

Die Bedientafel ist nunmehr einbaufertig und wird mittels Schrauben an der Anlage befestigt.

Als Kantenschutz sollte abschließend noch ein Rahmen aus 4 mm Kiefernleiste um die Tafel gelegt werden.

Der eingesetzte Kunststoff besitzt eine relativ geringe Eigenfestigkeit. Deshalb sollte eine gewisse Größe (A5-Format) nicht überschritten werden. Auch ist beim Einbau auf eine ausreichend große Auflagefläche der Tafel zu achten (ca. 1 cm vom Rand).