Schrottplatz (Bauanleitung) Version 02

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Schrottplatz von Simon aus Tarp

Ein weiterer Schrottplatz auf der Modellbahn. Schwerpunkt ist diesmal das Herstellen der entsprechenden Schrottautos. Was man braucht: ein Hauptgebäude, ein Reserveteillager, eine Werkstatt, eine Großwaage, ein Depot, evt. eine Garage, eine Mauer, Kräne, LKWs, offene Container, jede Menge Schrott und Schrottautos sowie gegebenenfalls eine Schrottpresse.

Modellbau-Wiki-Level (von 1 bis 5):
Baugröße Anspruch Zeitaufwand Kosten
H0 2 2 2

Inhaltsverzeichnis

Grundlegendes

Wichtig bei Schrottplätzen ist, dass es nicht nur ein Ort ist wo man nicht mehr benötigte Metalle deponiert, sondern wo man mit Selbigen auch handelt. Im Hauptgebäude sollte man gerne Büros und Verwaltung finden, während im Reserveteillager besonders gut erhaltene Gegenstände (z.B. die Tür eines Fahrzeugs) lagert, und welche dem Kunden zum Verkauf angeboten werden. Schrott wird häufig in Mengen angenommen, weshalb die Großwaage welche im freien zu finden ist, ihren Platz auf dem Schrottplatz finden sollte; da die letztendlich gewogene Schrottmenge auch den Preis der Annahme bestimmt.

Das professionelle Schrottgelände sollte markiert sein, entweder mit einem schlichten Zaun oder einer massiven Mauer – je nach Größe des Geländes. Die wichtigste Aufgabe der Schrottverlagerung spielen die Kräne, und der Fuhrpark des jeweiligen Schrottplatzes. Zu findende Kräne haben entweder einen Mehrschalengreifer, oder einen Elektromagneten. Größere Mengen Kleinschrott werden im LKW transportiert.

Wichtig beim Bau des Schrottplatzes zu beachten: es wird sortiert!

Aluminium für sich, Kupfer für sich, Stahl für sich etc. Größere Schrottplätze sollten auch gerne eine Schrottpresse haben. In Schrottpressen werden Fahrzeuge und sperriger Metallschrott zu Würfeln gepresst. Bevor ein Fahrzeug allerdings in die Presse kommt, werden brauchbare, wie auch kritische Objekte (z.B. der Motor), erst ausgebaut. Hierzu dient wieder die Werkstatt, in welcher man das gut nachstellen kann.

Über das Gestalten des Schrottplatzes

Schrott

Der Position der Gebäude und Schrottberge, sind keine Grenzen gesetzt – wichtig ist nur, dass es gute Transportmöglichkeiten auf dem Gelände, und das der sortierte Schrott nicht wieder gemischt wird. TIPP: Hervorragend eignen sich Schrottbansen, für kleinen, losen, Schrott.

  • Kleinschrott:

Kann man prima mit Objekten aus dem alltäglichen Leben nachstellen; sei es die Feder eines Kugelschreibers eine Büroklammer, oder gar ein einzelnes Zahnrad. Besonders viel interessanten Kleinschrott findet man in einer Dreherei in den Abfällen, also einfach mal fragen ob man ein bisschen im Müll wühlen kann. Wichtig vor der „Verbauung“ auf dem Schrottgelände ist, dass der in der Dreherei gefundene Kleinschrott in Verdünner gebadet und gründlich abgespült wird; da der Schrott noch ölig sein kann. Für den optimalen Look und der korrekten Schrottsortierung, lässt sich der Kleinschrott nun auch mit passender Farbe behandeln.

  • Großschrott:

Kann aus Stahlträgern, Containern, Tonnen, Tanks, aber auch Möbeln und anderen undefinierbaren Objekten bestehen. Hierzu eignet sich das Profilsortiment von der Firma Graupner. Für Möbel eignet sich Knetmasse oder auch Ton, allerdings nur mit etwas Übung. Auch hier sorgen wieder Farben für den korrekten Look.

  • Fahrzeugschrott:

Gibt es in mehreren Variationen, vorweg sei aber gesagt das man sich ruhig Originalfotos zuziehen sollte, hier mal ein paar Beispiele:

Fahrzeuge

Aber nun zu den Fahrzeugen; wie gesagt, es gibt mehrere Variationen:

Das komplette Fahrzeug aus Alufolie

Alu-Cruiser
Bauphase

In erster Linie packen wir ein echtes Modellfahrzeug ganz in Alufolie ein, und reiben die Form nun in die Alufolie. Man nimmt am besten ein Stück Küchenrolle, um den Abdruck mit allen Rillen und Kanten in die Alufolie zu reiben. Ist die Form soweit fertig, wird die nun geformte Alufolie Grundiert; und im Anschluss bemalt. Auch feinere Dinge wie Leisten, Lampen werden mit einem Hauchdünnen Pinsel vorsichtig bemalt. Zu beachten ist nur, dass ehe man mit einer neuen Farbe anfängt, sollte die vorherige erst einmal getrocknet sein. Gleich im Anschluss sollte man mit dem Hobbymesser schon mal entlang der Ritzen von Türen und / oder Klappen schneiden – nur die Phantasie kennt Grenzen, eine Orientierung an den Originalfotos ist zu empfehlen. Auch evt. Fenster schneiden wir jetzt aus. Jetzt nehmen wir vorsichtig das Automodell aus der Alufolie wieder hinaus; und drücken das Fahrzeug nach belieben ein.

Fahrzeuge, welche aus Alufolie pur bestehen, eigenen sich besonders gut als die Fahrzeuge die in einem Schrottstapel oder -berg im unteren Bereich liegen. Diese lassen sich mit Accessoires von echten Modellautos auch noch verschönern; wie z.B. mit einem Sitz, einem Rad, oder einer Stossstange.

Das Fahrzeug, zum Teil aus Alufolie

Teils - Teils

Man formt das gewünschte Ende am Fahrzeug in Alufolie ab, und nimmt die Form anschließend wieder ab. Hier auch evt. Ritzen nicht vergessen. Vom eigentlichen Automodell scheiden oder sägen wir die Stelle ab, die wir soeben abgeformt haben. Als Ersatz kleben wir die hohle Alufolienabformung wieder akribisch dran. Dieser Abformung geben wir nun einen kleinen Stoss, so dass die Beule kommt. Dank der Alufolie wirkt das ganze sehr natürlich. Gegebenenfalls hilft man mit der Pinzette noch ein bisschen nach, und schiebt sich die Alufolie so hin, bis man zufrieden ist. Das ganze machen wir mit Hilfe von UHU Hart von innen oder unten etwas fester, sodass sich der Spaß nicht bei der kleinsten Berührung wieder verformt. TIPP: Man sollte 2-3 mm am originalen Fahrzeug mehr dranlassen, als man abgeformt hat; da man so eine Ecke hat wo die Alufolienform besser haftet.

Zum Schluss wird das ganze angemalt. Es empfiehlt sich, das ganze Fahrzeug neu zu „lackieren“, da man im seltensten Fall exakt die Farbe findet, welches die übliche Karosserie schon hat. Zu guter Letzt zaubert man noch Rost, und sichtbare Blechstellen auf das Schrottauto. Hier kann ich die Farbauswahl von Modellmaster empfehlen. Wer über eine Spritzpistole verfügt, sollte das Auto mit einer Selbigen neu lackieren. Rost und Blechstellen machen wir mit dem Pinsel. Jetzt dürfen wir evt. Lampen und andere Extras auf der Alufolienabformung nicht vergessen, und fertig ist das Schrottauto.

Das noch ganze und originale Modellfahrzeug

Der richtige Mix

Nicht jedes Fahrzeug auf dem Schrott ist bis zur Unkenntlichkeit verbeult. Bei den originalen Fahrzeugen empfiehlt es sich nach Möglichkeit eine Tür aus zu schneiden (mit einem scharfen Hobbymesser, oder gar einer Nagelschere – allerdings nur, wenn man gute Ritzen hat an welchen man entlang schneiden kann). Auch das eine oder andere Rad kann abgenommen werden. Nach Bedarf noch etwas Rost, und auch dieses Fahrzeug ist fertig.

Das originale Modellfahrzeug eignet sich am besten für den oberen Teil eines Schrottstapels oder -berg; da diese noch den besten Eindruck machen und auch bei weitem detaillierter als eine Alufolienform sind. Selbstverständlich sind auch die besser erhaltene Fahrzeuge nicht zwangsläufig ganz oben zu finden. Hier kann man sich wieder ein Foto vom Original ansehen.

Es kann dauern bis man die am besten wirkende Farbgebung der Fahrzeuge gefunden hat. Die Fahrzeuge auf den Bildern wurden nicht grundiert, womit man verschiedene Effekte erzielen kann. Übrigens: Mit beispielsweise wenig Stahlwolle oder rostig angemalten Alufolienröllchen, lassen sich sichtbare offene leere Flächen in den Fahrzeugen gut ausfüllen.

Signatur

Dieser Tipp stammt ursprünglich von Simon aus Tarp. Nachträgliche Änderungen und Ergänzungen sind in der Liste der Autoren (Versionen) nachvollziehbar. Eventuelle Erfahrungen im Nachbau und Fragen zum Tipp gibt es auf der zugehörigen Diskussionsseite.