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Bernhard Stein (*15. Juni 1931 † 5. September 2002) war ein deutscher Modellanlagenbauer, Autor und Fotograf.

Inhaltsverzeichnis

Werk

Seine vielbeachteten Modellanlagen und Dioramen waren stilprägend. Viele seiner Buchveröffentlichungen, die er stets mit eigenen Aufnahmen bebilderte, gelten als Standardwerke auf dem Gebiet. Daneben verdankt ihm die Modellbauindustrie, mit der er immer eng zusammenarbeitete, etliche Neuerungen. Er lebte und arbeitete hauptsächlich in der Stadt Reilingen (Rhein-Neckar-Kreis).

Umfangreiche Fachkenntnisse in Farben/Technik, Bahnverkehr/Abläufe/Rollmaterial, Geologie, Botanik, verbunden mit einem scharfen Blick für das Vorbild und handwerklichem Geschick machten ihn zum Experten auf seinem Gebiet.

Werdegang

Kirchenmaler, Restaurator

Von „Hause aus“ war Stein gelernter Kirchenmaler und Restaurator. In diesem Fach kommt man natürlich mit den unterschiedlichsten Farben und, bei der Restaurierng von Stuck, mit Gips in Kontakt. Gerade beim Restaurieren alter Malereien kommt es auf ein sicheres Auge an, damit die Farbtöne des Originals möglichst genau nachgemischt werden. Wie sehr Stein dieses Talent in einer späteren Karriere würde nutzen könnne, hat er damals nicht geahnt.

Fluglehrer, Bannerschlepper

Er besaß den Berufsflieger-Schein, durfte Flugschüler ausbilden und verdiente sich über zehn Jahre hinweg ein Zubrot mit „Bannerschleppen“. Wer kennt das heute noch? Eine völlig in Vergessenheit geratene Methode der Werbung. An einem kleinen Flugzeug wird ein Spruchband angehängt, das im Tiefflug über dicht bevölkerter Gegend den Menschen gezeigt wird. Hierbei wird natürlich so langsam wie möglich geflogen, was dem Piloten reichlich Gelegenheit gibt, die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten. Bei Bernhard Stein seinen es „tausende von Stunden“ [1] gewesen. Auch diee Erfahrung, gepaaart mit dem Wissen um die konstruktiven Gegebenheiten von Flugzeugen, sollte Stein später überaus nützlich werden.

Journalismus

Ein „zweites Standbein“ wollte er sich schaffen, indem er Journalistik und Werbung im Fernkurs belegte. Schriftsteller war sein sein eigentliches Ziel. Doch als Werbetexter fand er bereits 1970 Kontakt zur Modellbahnindustrie. Indes, seine Vorstellungen von realitätsnaher Modellanlagengestaltung bleiben vorerst ungehört.

Fotograf, Autor

Nicht zuletzt war Stein ein talentierter Fotograf. Sein Erstlingswerk in gedruckter Form war der „Internationale Modelleisenbahn-Katalog - H0“, der 1978 erschien. Die vielen hundert Aufnahmen hatte er alle selbst gemacht.

Kritik

Wollte man an Steins Anlagen Kritik üben, so könnte man anführen: „Zu sauber. Zu ordentlich.“ Seine Straßen, Plätze und Bahnsteige waren immer „wie geleckt.“

Viele Modellanlagenbauer, ob privat, im Verein oder bei großen Schauanlagen, bilden heute gerne auch die „Wirklicheit“ ab, mit unschönen, schmutzigen, abgenutzen oder auch mal frivolen Details. Wandschmiererei, Schmuddelecke, zerrissenes Reklameplakat, Wirtshausschlägerei - in seinen Büchern findet sich nichts davon. Wenn Stein die Preiserlein je zu lustigem Leben erweckt haben sollte, dann hat er das leider nicht in seinen brillianten Fotos festgehalten.

Anlagen und Dioramen

  • 1981 Messeanlage „Geislinger Steige“ für Märklin, Z
  • 1982 Messeanlage „Loreley - Rossstein“ für Märklin, Z
  • 1982 Nürnberger Spielwarenmesse, Kontakt mit Heki
  • 1982 diverse Anlagen und Anlagenteile zur Illustration des Gleisplanbuches für Märklin, H0~
  • 1983 Anlage „St. Katharinea“, H0~
  • 1983 Anlage „Bf Hirschsprung“, Z
  • 1983 Austellungsanlage „Deutschland“ für Bundesregierung, Z
  • 1984 „Rorschacher Anlage“, H0~
  • 1984 Messeanlage „Bw“ für Faller, H0=
  • 1984 Anlage „Paris-Dakar“, (RC-Auto-Strecke)
  • 1985 Anlage „Rhätische Bahn“ für BEMO Modelleisenbahnen, H0m= und H0e=
  • 1985 Anlage „Phantasielandschaft mit Burg“ für privat, N
  • 1985 „Abstrakte Superanlage“ für Industriekunde, N
  • 1985 Anlage „Epoche III“ für Faller, H0~, zur Illustration der Broschüre „Modellbau leicht gemacht“
  • 1986 Diorama "Zeche“ für Canon
  • 1986 diverse Dioramen für Buchillustration
  • 1987 Anlage „Hochgebirge“, H0~ und H0m=
  • 1987 Messeanlage „Mosellandschaft“ für Faller, H0=
  • 1988 Messeanlage „Bw Neckarstadt“ für Faller, H0~ und H0= (Straßenbahn)

Veröffentlichungen

  • „Internationaler Modelleisenbahn-Katalog - H0“, zusammen mit Wolfgang Stein, Symposion Verlag Esslingen, 1978, ISBN 3-920877-16-0
  • „Internationaler Modelleisenbahn-Katalog - TT + N + Z“, Symposion Verlag Esslingen, 1979 (?)
  • Märklin H0 Gleisanlagen - K + M, Gebr. Märklin GmbH Göppingen, 1982, Art.-Nr. 0700 (ohne Namensnennung)
  • Bernhard Stein Modellbau leicht gemacht «Profi», Gebr. Faller GmbH Gütenbach 1985, Art.-Nr. 842 und 119842
  • 1993 „Meisterschule Modellbahnbau“, Augustus Verlag München; ISBN 3-80430-147-9
  • 1994 „H0-Modellbahnanlagen - Planung-Bau-FAhrbetrieb“, Augustus Verlag München; ISBN 3-80430-0252-1
  • 1997 „Bernhard Steins schönste Modellbahnanlagen und Dioramen“, u. a Weltbild Verlag Augsburg; ISBN 3-89350-812-0
  • 2000 „Werkstattbuch Modellbahnbau - Tipps und Tricks für Anlagen in allen Größen“, Augustus Verlag München; ISBN 3-8043-0471-0

Einzelnachweise

  1. "Bernhard Steins schönste Modellbahnanlagen und Dioramen", Weltbild Verlag Augsburg; S. 7

Weblinks