Märklin
Gebr. Märklin & Cie GmbH ist Spielzeughersteller im schwäbischen Göppingen, gehört heute zur Sieber & Sohn GmbH & Co. KG (Simba-Dickie-Gruppe) und ist vor allem für seine Modelleisenbahnen bekannt.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Nach einer in der Anfangszeit wechselhaften Firmengeschichte setzte sich bei Märklin als wichtigstes Produkt in den 1930er Jahren die Modelleisenbahn als Tischeisenbahn in Nenngröße „00“ durch. Bis dahin in Nenngröße 0 größenbedingt als Teppichbahn und zumeist nur zur Weihnachtszeit aufgebaute Modelleisenbahn konnte nun auf geringerer Fläche ganzjährig betrieben werden.
Da zu dieser Zeit unter der Bezeichnung „00“ Maßstäbe von 1:76 bis 1:90 üblich waren, nannte Märklin seinen Maßstab 1:87 „Halbnull“ mit der bis heute gültigen Abkürzung Nenngröße H0. Durch den rasanten Anstieg der Absatzzahlen von Modelleisenbahnen in den 1950er und 1960er Jahren wurde Märklin zu einem der größten Anbieter von Modelleisenbahnen.
- 1859: Theodor Friedrich Wilhelm Märklin beginnt die Herstellung von Puppenküchen bzw. funktionsfähigen Miniherden
- 1866: nach seinem Tod führt seine Frau das Unternehmen fort
- 1988: die Söhne Eugen und Karl Märklin treten als Gebr. Märklin an die Spitze der Firma
- 1891: Aufkauf des Blechspielzeugherstellers Ludwig Lutz, Ellwangen, im gleichen Jahr präsentieren sie auf der Leipziger Frühjahrsmesse erstmals eine Uhrwerkbahn in Nenngröße 1 (Maßstab 1:32) mit Schienenanlage in Form einer Acht
- 1909 umfasste die Produktpalette 90 verschiedene Dampfmaschinenmodelle, diverses Puppenstuben- und Küchenzubehör, Karussells, Autos, Flugzeuge, Schiffe, Kreisel und Metallbaukästen
- ab 1926 wurde die elektrische Bahn mit 20 V Wechselspannung (zunächst noch mit einer Glühlampe als „Vorwiderstand“) eingeführt
- 1929 kamen zu den schwarz bzw. messingfarbenen Teilen der Metallbaukästen farbige Teile hinzu
- 1935 trat Fritz Märklin in die Geschäftsführung ein. Nachdem das von Stephan Bing gegründete Unternehmen „Vereinigte Spielwaren Fabriken Nürnberg“ zur Leipziger Frühjahrsmesse die erste moderne Tischeisenbahn in Baugröße 00 (später dann H0) unter dem Markennamen Trix Express vorstellte, zog Märklin zur Herbstmesse nach
- 1950er: rasanter Anstieg der Absatzzahlen
- 1960er: Märklin wird zu einem der weltweit größten Anbieter von Spielzeugeisenbahnen (Technikspielzeug) im Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit
- 1969 gab es wieder eine Nenngröße 1, also die Traditionsbaugröße von 1891 in den Märklin-Katalogen
- 1972 wurde die Nenngröße Z im Maßstab 1:220, genannt „Mini-Club“, als Neuheit vorgestellt, bis 2007 die weltweit kleinste in Großserie hergestellte, funktionsfähige Modelleisenbahn
- ab 1984 wird die digitale Mehrzugsteuerung eingeführt
- 1997 wird Trix übernommen
- am 18. Januar 2005 wird in das unternehmenseigene Märklin-Museum eingebrochen, dabei wurde auch das älteste Fahrzeug des Museums gestohlen: die erste Lokomotive von 1891! Nach Aufklärung des Falls im März 2005 waren die zum Teil beschädigten Exponate seit Mai 2005 renoviert wieder in der Ausstellung zu sehen
- 11. Mai 2006: Verkauf von Märklin an die britische Finanzgruppe „Kingsbridge Capital“, Tochtergesellschaft der österreichischen „Hardt Group“, mittelfristig wurde eine Sanierung und der Weiterverkauf angestrebt, zum 1. Februar 2007 wurde Axel Dietz Geschäftsführer und Teilhaber des Unternehmens
- 26. Juli 2007: Nach Konkurs der Ernst Paul Lehmann Patentwerk OHG, Hersteller der Lehmann-Groß-Bahn (LGB), wird die Übernahme durch Märklin bekanntgegeben
- Am 4. Februar 2009 muss Märklin selber Insolvenz beim Amtsgericht Göppingen anmelden, nachdem Verhandlungen über die Verlängerung von Krediten gescheitert waren; Weiterführung der Geschäfte unter dem Insolvenzverwalter Michael Pluta, der Kurt Seitzinger als neuen Geschäftsführer einsetzt
- im November 2010 übernimmt Stefan Löbich als Geschäftsführer („Früherer Würth-Manager wird neuer Märklin-Chef“), die Gläubiger stimmen im Dezember dem Plan des Insolvenzverwalters zu
- 2012 erzielte Märklin einen Umsatz von 109 Millionen Euro mit EBIT von rund 10 Millionen Euro
- März 2013: Michael Sieber, einer der Gründer des Spielzeugherstellers Simba-Dickie, übernimmt Märklin mit seinem Sohn Florian als neu gegründete „Sieber & Sohn GmbH & Co. KG“, der Großteil der 480 Angestellten am Standort Göppingen stimmt den ihnen angebotenen Änderungsverträgen mit Arbeitsplatzgarantie bis 2019 zu
- 2017 erreicht Märklin einen Umsatz von 108 Millionen Euro, unverändert gegenüber 2016
Produktion
Die Mindeststückzahl für einen Modellvariante, damit sich ihre Produktion betriebswirtschaftlich lohnt, liegt etwa bei 1000 Exemplaren. Insgesamt baut Märklin in den 2010er Jahren jährlich rund 280.000 Lokomotiven und etwa 500.000 Wagen mit einer hohen Fertigungstiefe. ??
Außer den Elektromotoren und der Elektronik stellt Märklin weitgehend alles selber her. Einzelne Fahrzeugmodelle, die erwähnten Elektromotoren und Elektronik sowie Normbauteile wie z. B. Schrauben oder Kabel werden von Zulieferern hergestellt, Decoder werden von Viessmann zugeliefert.
Nenngröße 1
Nach langen Jahren der Unterbrechung bietet Märklin seit 1967 wieder ein Sortiment in der Nenngröße 1 an. ??
Nenngröße H0
Den größten Anteil am Sortiment und am Umsatz hat die Nenngröße H0 (Maßstab 1:87), die Märklin 1935 nur kurze Zeit nach Trix Express einführte. Diese Spurweite ist heute weltweit am weitesten verbreitet, in Deutschland bewegt sich der Marktanteil von Märklin bei 50 %. ??
Mittelleiter-System früher und heute
Während die meisten anderen Hersteller einheitlich ein Zweischienen-Zweileiter-System anbieten, bei denen die beiden isolierten Schienen als Leiter eingesetzt werden, verwendete Märklin ein Dreischienen-Zweileiter-System, zu Beginn mit einer zusätzlichen Schiene in der Schienenmitte, später dann über in der Mitte der Schienen eingelasse Punktkontakte. Die Stromabnahme von diesem isolierten Mittelleiter erfolgt über den charakteristischen Schleifer auf der Unterseite der Fahrzeuge.
Das System wird oft fälschlicherweise als „Dreileiter-Wechselstrom-System“ bezeichnet, besser aber wäre „Mittelleiter-Wechselstrom-System“ korrekt, da beide Schienen elektrisch miteinander verbunden sind und somit einen gemeinsamen Leiter bilden, die Masse.
Ein Vorteil des Systems ist eine symmetrische Stromzuführung, die auch solche Gleisfiguren wie Wendeschleifen oder Gleisdreiecke problemlos möglich macht, die bei Zweileiter-Systemen aufgrund der asymmetrischen Stromzuführung nur mit speziellen Schaltungen machbar wären.
Ein weiterer Vorteil ist die einfache Möglichkeit einer Gleisbesetztmeldung, indem man eine Schiene von der Masse trennt und dann abschnittsweise den Durchgang gegenüber der Masse prüft, dies geht bauartbedingt nur beim K-Gleis und beim C-Gleis
Die Gleistypen wurden während der Jahrzehnte selten geändert, zudem gab es immer Übergangsgleise von einem älteren auf das jeweils neuere System (siehe Bild).
Im digitalen Zeitalter spielen Gleich- und Wechselstrom keine Rolle mehr, da die Steuersignale digital codiert werden. Dessen verschiedene Sprachen (wie mfx, MM oder DCC) haben aber nichts mit dem Gleissystem zu tun - wie die Stromarten zuvor eigentlich auch nicht. Es bleibt eine unterschiedliche Stromaufnahme der Fahrzeuge.
Heutzutage bieten viele Hersteller auch Mittelleiter-Modelle an, die durch den großen Funktionsumfang vieler der verwendeten Digital-Decodern aber meist auch auf analogen Mittelleiter-Anlagen einsetzbar sind - egal, ob diese mit Gleich- oder Wechselstrom gesteuert wird.
Gleistypologie
Die letzte große Änderung war Ende der 1990er Jahre die Einführung des C-Gleises, das aus dem sogenannten „Gleis 2000“ der erfolglosen Alpha-Kinderproduktlinie (von 1988 bis 1996) weiterentwickelt wurde. Mit dem Katalog 2000/2001 wurde das M-Gleis aus dem Sortiment genommen, das K-Gleis wird weiterhin für gehobene Ansprüche angeboten.
Digitale Steuerung
Märklin benutzte seit 1984 das weitgehend selber entwickelte und daher proprietäre Märklin-Motorola Digitalsystem, abgekürzt „MM“.
Seit 1992 bot Märklin als einfachen Einstieg in die digitale Modellbahn das sogenannte „DELTA-System“ für ein Mehrzugsystem auf der Modelleisenbahnanlage an, dabei handelt es sich im Wesentlichen um ein abgespecktes Märklin-Motorola System. Mit der Einführung der Delta-Lokomotivdecoder verschwanden die mechanischen und elektronischen Fahrtrichtungsumschalter aus dem Programm von Märklin, jedoch können alle Lokomotiven mit Märklin-Digitaldecodern auch auf konventionell mit Wechselstrom betriebenen Modelleisenbahnanlagen eingesetzt werden.
2004 wird mit Märklin Systems eine größtenteils kompatible Weiterentwicklung des Märklin-Motorola Systems vorgestellt, „MM“ und „Delta“ können weiter genutzt werden. Die neuen Märklin-Systems-Decoder sind Multiprotokoll-Decoder, die unter Einschränkung der Funktionalität auch im Märklin-Motorola und Delta-Digitalsystem genutzt werden können.
Bei Märklin Systems melden sich Lokomotiv- oder Funktions-Decoder – sogenannte Multifunktionsdecoder „mfx“ – automatisch bei der Steuereinheit an, der Central oder Mobile Station. Lokomotiv-Decoder haben nun bis zu 32 statt 5 schaltbare Funktionen und 255 statt 14 Fahrstufen, außerdem gibt es Decoder mit Geräuschfunktion (neudeutsch „sound“).
Nenngröße N
Unter dem Markennamen Minitrix bietet die Märklin-Tochter Trix Gleichstrommodelle in Nenngröße N (Maßstab 1:160) an.
Nenngröße Z
Unter dem Markennamen mini-club führte Märklin 1972 die damals kleinste in Serie produzierte Modelleisenbahn in Nenngröße Z (Maßstab 1:220) ein.
Von Märklin gibt es (noch?) keine digitale Steuerung aus eigenem Hause, es gibt aber diverses Drittanbieter, die eine Umrüstung auf die digitale Fahrtechnik erlauben.
Produktdatenbank
Zahlreiche Informationen zu den einzelnen Produkten ab Produktionsjahr 2000 sind in der Produktdatenbank online abrufbar:
- Produktdatenbank auf maerklin.de
Markennamen
Märklin Metallbaukasten
Der Märklin-Metallbaukasten war über lange Jahre ein weiteres wirtschaftliches Standbein und von Bedeutung für die deutsche Spielzeuggeschichte. Ehemals ein Lizenzprodukt der Firma Meccano, nahm Märklin 1919 die Produktion mit anderen Farben auf, nachdem es 1915 die im ersten Weltkrieg eingezogenen Markenrechte erworben hatte.
Die Produktion dieser Metallbaukästen wurde von Märklin anfangs der 2000er Jahre nach fast 90-jähriger Produktionsdauer eingestellt. 2005 brachte Märklin jedoch noch einmal einen Märklin-Metallbaukasten in Form eines riesigen Baggers heraus, um den Beginn des Märklin-Metallbaukastens vor 90 Jahren zu feiern.
Märklin SPRINT
1934 begann Märklin mit der Produktion einer den damaligen Verkehrsverhältnissen entsprechenden Spielzeugautobahn. Dabei kamen spurgeführte Autos mit elektrischem Antrieb zum Einsatz. Aufgrund mangelnder Spielmöglichkeiten und harter Konkurrenz stellte man die Produktion 1938 schon wieder ein.
1967 griff man bei Märklin diese Idee mit der Rennbahn Märklin Sprint wieder auf, natürlich an die damalige Zeit angepasst. Diese konnte sich jedoch nicht gegen die Konkurrenz der Autorennbahn von Carrera durchsetzen. 1982 wurde die Produktion erneut und endgültig eingestellt.
ANTEX
Unter dem Markennamen „ANTEX“ verkaufte Märklin von 1964 bis 1968 in den Niederlanden Zugpackungen.
Märklin HAMO
1966 präsentierte Märklin die ersten Gleichstrom-Lokomotivmodelle aus eigenem Hause unter dem Markennamen Hamo. Diese bis 1963 eigenständige Firma aus Nürnberg wurde aufgekauft, als der vorherige Besitzer sich daraus zurückzog.
Unter dieser Marke verkaufte Märklin mehr als drei Jahrzehnte lang Lokomotiven für das Zweischienen-Zweileiter-System. Seit der Übernahme der Firma Trix 1997 wird die Marke HAMO nicht mehr genutzt.
PRIMEX
Von 1969 bis 1992 verkaufte Märklin unter dem Markennamen „PRIMEX“ abgewandelte oder stark vereinfachte Modellbahnprodukte aus eigener Produktion, welche aber voll kompatibel zum Märklin H0-Wechselstromsystem sind. Die „PRIMEX“-Produkte sollten das durch den klassischen Spielwareneinzelhandel nicht erreichbare Kundensegment der Modellbahneinsteiger abgedeckt werden und wurde vornehmlich in Supermärkten und Kaufhäusern angeboten.
Abgestimmt auf diese Vertriebsschiene, die sonst keine Modellbahnartikel im Angebot führte, wurde Primex als komplett ausgebautes Vollsortiment mit Gleismaterial, Fahrgeräten und einer großen Palette an Zubehörteilen wie Gebäuden, Figuren, Straßenfahrzeugen oder Material zur Landschaftsgestaltung, angeboten. Das Gleismaterial entsprach dem klassischen M-Gleis von Märklin und war mit diesem voll kompatibel, jedoch in etwas blasserer Farbe gehalten.
Auffallend war die orangefarbene Verpackung mit weißem Aufdruck. Der Markenname führt sich auf eine Bügelkupplung zurück, welche im Märklinkatalog 1967 und 1968 erwähnt wird. Bis heute ist der Markenname „PRIMEX“ durch Märklin geschützt. Die letzte unter diesem Markennamen veröffentlichte Lokomotive ist eine Dampflok 023 033-4 der DB, welche im Jahr 2000 zur Aufrechterhaltung der Markenrechte und anläßlich des 50. Geburtstags dieser Dampflokomotive als Modell wieder aufgelegt wurde.
MINEX
Von 1970 bis 1972 wurde unter der fast unbekannten Marke „Märklin-MINEX-Bahn“ eine Schmalspurbahn der Nenngröße 0e im Maßstab 1:45 angeboten, diese lief auf dem vorhandenen H0-Gleismaterial.
Der Name leitet sich von einem Vorkriegs-Metallbaukasten mit Aluminium-Elementen der Firma Märklin ab. Der Name wurde außerdem 1976 für eine Variante des Baukastensystems Märklin-plus genutzt.
Märklin mini-club
Märklin führte 1972 unter dem Markennamen mini-club die damals kleinste in Serie produzierte Modelleisenbahn in Nenngröße Z (Maßstab 1:220) ein.
Mittlerweile verwendet auch Märklin die Schreibweise „Miniclub“.
Märklin HOBBY
Da auch der allgemeine Spielwarenhandel zunehmend darauf bestand, „Original-Märklin-Produkte“ zu verkaufen, Märklin aber seine Fachhändler nicht vor den Kopf stoßen wollte, wurde 1991 das „HOBBY“ genannte Produktprogramm eingeführt, dass wie zuvor PRIMEX vereinfachte bzw. veralte Modellversionen für das nicht-so-kaufkräftige Kundensegment und Modellbahneinsteiger anbot.
Durch den immer stärker werdenden Konkurrenzdruck hat Märklin im Jahr 2005 das erste Mal eine Startzugpackung mit stark veinfachter Lokomotive, Wagen, Schienenoval und Transformator bei bundesdeutschen Discount-Supermärkten angeboten (z. B. Aldi).
Märklin Alpha
Spielbahn mit futuristischem Design und dem Gleis-2000-System, dem Vorläufer des C-Gleises …
Märklin Start up
Nachfolger von Märklin HOBBY …
My World
Batteriebetriebene Modelleisenbahn mit Plastikschienen, aus „Sicherheitsgründen“ keine C-Gleise …
TRIX
Am 1. Januar 1997 übernahm Märklin die Firma Trix aus Nürnberg mit den Sortimenten TRIX Express (H0 Dreischienen-Dreileiter-System), TRIX International (H0 Zweischienen-Zweileiter-System), Minitrix (N) sowie dem Trix Metallbaukasten.
LGB
Am 27. Juni 2007 übernahm Märklin die insolvente Lehmann-Groß-Bahn (LGB) aus Nürnberg. Damit erschließt sich Märklin nun auch das Segment der Gartenbahnen. Die Spurweite der von LGB verwendeten Nenngröße 2m entspricht dabei exakt der Spurweite der Nenngröße 1 von Märklin mit 45 Millimetern.
Märklin als Sammlerobjekt
Da Märklin einer der ältesten Hersteller von Modelleisenbahnen und anderem Spielzeug ist, hat sich eine große Gemeinde von Sammlern gebildet, die Spielzeug von Märklin sammelt. Einzelne Objekte, insbesondere Lokomotiven der Vorkriegszeit mit Farbgebungen der Auslands-Lieferungen, erzielen auf Auktionen zum Teil Preise von mehreren 10.000 Euro. Auf dem Büchermarkt gibt es unzählige Fachkataloge, die den aktuellen Marktwert der Modelle einzuordnen versuchen. Bekanntester und anerkannter Katalog ist der Koll.
In der Nacht zum 18. Januar 2005 wurde in das firmeneigene Märklin-Museum eingebrochen. Entwendet wurden die Exponate der historischen Nenngröße 1 sowie alle ausgestellten Fahrzeuge der Nenngröße 0 und die Schiffe von vor 1910, Dampfmaschinen und unersetzliche Prototypen der Nenngröße 00 (Vorläufer von H0). Das älteste Fahrzeug des Museums, die erste Lokomotive von 1891, ist ebenfalls gestohlen worden. Der Schaden belief sich auf über 1 Millionen Euro. Die Kriminalpolizei konnte den Fall bereits im März 2005 aufklären, und die Exponate sind seit Mai 2005 wieder in der Ausstellung zu sehen.
Jahreskatalog
Wichtigstes Utensil für Sammler und Modellbahnfreunde ist der jährlich erscheinende Märklin-Hauptkatalog, welcher das aktuelle Sortiment des Herstellers enthält. Auch für alte Vorkriegs-Exemplare dieses Produktkatalogs werden auf Auktionen und Sammlermärkten sehr hohe Preise erzielt.
Jahrbuch
An Stelle des üblicherweise im Spätherbst erscheinenden Jahreskatalogs führte Märklin 2005 das Jahrbuch ein, dass auf Grund mehrerer gravierender Nachteile zwei Jahre später schon wieder abgeschafft wurde:
- Das Jahrbuch erschien jeweils erst im Frühjahr, damit viel zu spät für das immens wichtige Weihnachtsgeschäft und die vornehmlich im Winter aktiven Modelleisenbahner.
- Das Jahrbuch hatte gegenüber dem Vorjahreskatalog einen um 50 % größeren Umfang. Auch auf Grund des Deckenbandes war das Jahrbuch erheblich schwerer und somit als schnelles Nachschlagewerk unbrauchbar.
- Das Jahrbuch war im Vergleich zum Vorjahreskatalog etwa dreimal so teuer (20 € statt zuvor 6 bis 7 €).
Märklin-Händler-Initiative
Im Gegensatz zur Ihrem Namen wurde die Märklin-Händler-Initiative (kurz MHI) nicht von den Märklin-Händlern initiiert, sondern 1990 unter Federführung der Märklin-Geschäftsleitung gegründet. Die Mehrzahl der deutschen Märklin-Händler ist der MHI beigetreten, um Sonderauflagen bei Märklin ordern zu dürfen. Dies betrifft in erster Linie die sogenannten MHI-Modelle, aber auch die Kunden-Club-Modelle wie Märklin-Insider-Club, Trix-Profi-Club oder LGB-Club.
Diese MHI-Modelle waren so wichtig, da man hoffte, durch den Exklusivcharakter der Modelle einem zunehmenden Preisverfall auf dem Markt entgegenzutreten. Die Händler dürfen nämlich maximal 10 % Rabatt auf die unverbindliche Preisempfehlung von Märklin geben. In den Zeiten des Internethandels ist diese Regelung aber nicht zu halten.
2014 gab es neun ehrenamtliche Regionalvorstände, die aus den Reihen der MHI-Händler für vier Jahre gewählt werden, jeweils drei in den Gebietsgruppen Nord, Mitte und Süd. Diese entschieden u.a. über die Modellauswahl der in den Exclusiv-News genannten Neuheitenblätter. Diese Modelle werden im Auftrag der MHI von Märklin hergestellt und auch vertrieben. Die der MHI angeschlossenen Händler müssen dabei von jedem Modell eine zuvor pauschal vereinbarte Mindestanzahl abnehmen, darüber hinaus können weitere Exemplare nur abhängig von der Mindestabnahmemenge geordert werden.
Die Nachfrage nach diesen MHI-Modellen ist sehr stark vom jeweiligen Modell abhängig, so lag 1997 die SŽD-Variante der DR-Baureihe 52 wie Blei in den Regalen der Händler.
Märklin Überraschungsmodell
- 2017: 39241 – SNCF 241 A 65
- 2018: 39242 – DR 08 1001 (ex SNCF 241 A 4)
- 2019: 39436 – K.Bay.Sts.B. 3624
- 2020: 39480 – SNCB 1.030
- 2021: 39027 – 02 0314-1 „Schorsch“
- 2022: 39498 – ČSD 498.104 „Albatros“
- 2023: 38201 – DR 18 201 inkl. Zusatztender
- 2024: 38141 – SNCF 141 R 1244
Märklin Insider-Club
Seit 1993 bietet Märklin für seine Kunden auch einen hauseigenen Club an, den Märklin-Insider-Club. Mitglieder dieses Clubs erhalten gegen einen Jahresbeitrag ein Abonement der Hauszeitschrift Märklin-Magazin, die speziell für Mitglieder herausgegebenen Insider-News, einen Gutschein für den Jahreskatalog, sowie einen speziellen Jahreswagen, ein speziell für die Clubmitglieder produziertes Güterwagenmodell, zumeist mit einem nicht vorbildgerechten Aufdruck „Märklin Insider“.
Zusätzlich können Insider eigentlich nur für Clubmitglieder angebotene Lokomotiven erwerben, zunächst ein Modell pro Jahr, heute meist zwei oder mehr verschiedene Modelle. Auf Grund der hohen Anzahl angebotener Modelle treten viele Insider ihr Bezugsrecht an ihre Händler ab, sodass viele dieser Insider Modelle auch in den freien Verkauf gelangen.
Im Gegensatz zu den klassischen Modelleisenbahnclubs ist dies jedoch weder ein echter Verein, noch werden von den Mitgliedern gemeinsame Ziele wie der Bau einer Anlage verfolgt. Zwar entstanden verschiedene Treffen, die sich als Märklin-Insider-Stammtisch (abgekürzt MIST# mit Ziffer für eine Region) bezeichnen, doch diese wurden von Mitgliedern privat ins Leben gerufen, ohne die Mitarbeit von Märklin.
Das Ziel, den Mitgliedern einen Informationsvorsprung zu verschaffen, konnte jedoch nur bedingt erfüllt werden, da mit der raschen Verbreitung des Internets sich dort zahlreiche Webforen zum Thema Modellbahn bildeten, wo man die gleichen Informationen oft schneller und zudem kostenlos bekam. Zwar bot Märklin zeitweise ein eigenes, nur für Clubmitglieder zugängliches Webforum an, doch hat sich dieses nicht bewährt und wurde wieder eingestellt.
Die von Märklin als „exclusiv“ angebotenen Modelle sind auf Grund der extrem hohen Auflage auf dem Markt wenig preisstabil, die Jahreswagen werden im internet selbst im Neuzustand schon für unter 10,- € angeboten.
Literatur
- Koll´s Preis-Katalog, Verlag Joachim Koll, Bad Homburg v.d.H., ISBN 3-922164-42-0
Siehe auch
- Kategorie:Bild Märklin Modelleisenbahn Katalog (Nenngrößen H0 & 1)
- Kategorie:Bild Märklin Modelleisenbahn Modell (Nenngrößen H0 & 1)
- Kategorie:Bild Märklin Miniclub Modelleisenbahn Katalog (Nenngröße Z)
- Kategorie:Bild Märklin Miniclub Modelleisenbahn Modell (Nenngröße Z)
Weblinks
… weitere weblinks auf maerklin.de | |
|
- Kataloge (PDF):
- Märklin Kataloge (1930–2022) auf modell-lokschuppen.de (z.T T. mit Preislisten, auch einzelne Handbücher)
- Märklin (1930–1999), Primex (1976–1991) auf schmalenstroer.net (weitgehend vollständig)
- Märklin (1911–1999) auf dermodellbahnblog.de (unvollständig)
- C-Gleis - das Gleis mit dem „Click" auf danielflori.ch
- Diverses
- Märklin Gleispläne & Gleisanlagen auf dermodellbahnblog.de
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Märklin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, teilweise können Textpassagen übernommen worden sein. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Bitte fügt detaillierte Infos zu den Vorbildern entsprechend in der Wikipedia hinzu, so dass wir uns hier auf die Modellbauaspekte konzentrieren können. |
Modelle
Dampflokomotiven
Diesellokomotiven
Baureihe | Nenngrößen | Bemerkungen | Bild |
---|---|---|---|
D 311 | H0 | ||
DR V 16 101 | H0 | ||
DR-Baureihe Kö(f) II | H0, 1 | ||
DB-Baureihe Köf III | H0, 1 | ||
DB-Baureihe 218 | H0, Z | ||
DB-Baureihe V 200.0 | H0, Z | 220 | |
DB-Baureihe V 200.1 | H0, Z | 221 | |
DB-Baureihe V 100.10 | H0, Z, 1 | 211 | |
DB-Baureihe V 100.20 | H0, Z, 1 | 212 | |
DB-Baureihe V 90 | H0 | ||
Henschel DHG 300 B | verschiedene Varianten | ||
Henschel DHG 500 C | H0, 1 | verschiedene Varianten | |
Henschel DHG 700 C | H0 | verschiedene Varianten | |
Henschel DH 4000 | H0, 1 | ||
SJ-Baureihe V5 | H0 |
Elektrolokomotiven
Baureihe | Nenngrößen | Bemerkungen | Bild |
---|---|---|---|
Bayerische EP 5 | H0 | 152 | |
DB-Baureihe 101 | H0, Z, 1 | ||
DB-Baureihe E 03 | H0, Z, 1 | 103 | |
DB-Baureihe E 10 | H0, Z, 1 | 110, 112, 114, 115 | |
DR-Baureihe E 18 | H0, Z | 118 | |
DR-Baureihe E 19 | H0 | 119 | |
DB-Baureihe E 41 | H0 | 141 | |
DR-Baureihe E 44 | H0, Z | 144 | |
DR-Baureihe E 50 | H0, Z | 150 | |
DR-Baureihe E 60 | H0 | 160 | |
DR-Baureihe E 91 | H0, 1 | 191 | |
Siemens ES64F | H0, Z | 152II | |
LAG 1 bis 5 | H0 | E 69 → 169 | |
Bombardier Traxx F140 AC1 | H0, Z | ||
DR-Baureihe 243 | H0 | ||
SBB-Reihe Ae 8/14 | H0 | ||
SBB-Reihe Ae 6/6 | H0, Z | ||
SBB-Reihe Re 4/4 II | H0, Z | ||
SBB-Reihe Re 6/6 | H0 | ||
SBB-Reihe Re 460 | H0, Z | ||
SNCB-Reihe 160 | H0 | ||
SNCF-Serie BB 26000 | H0 | ||
SNCB 25 | H0 | ||
PRR GG1 | H0, Z |
Triebwagen
Baureihe | Nenngrößen | Bemerkungen | Bild |
---|---|---|---|
Württ. DW | H0 | Kittel-Dampftriebwagen | |
LAG Triebwagen | H0 | Gepäcktriebwagen | |
Schienenzeppelin | H0, Z | Schienenzeppelin | |
Uerdinger Schienenbus | H0, Z, 1 | ||
DB-Baureihe Klv 04 | H0 | Motordraisine (ohne Antrieb) | |
DR-Baureihe ET 91 | H0 | ||
DB-Baureihe ETA 150 | H0 | ||
DB-Baureihe VT 10.5 | H0 | „Senator“ | |
DB-Baureihe VT 11.5 | H0, Z | ||
DB VT 92 501 | H0 | ||
DB-Baureihe 628 | H0 | ||
Alstom Coradia LINT | H0 | ||
NS-Plan mP | H0 | „Motorpost“, Posttriebwagen | |
SBB RAm TEE/NS DE IV | H0 | ||
SBB-Reihe RAe TEE II | H0 | ||
SBB-Reihe RABe 501 | H0 | ||
SNCF TGV | H0 | ||
SNCF Micheline | H0 | ||
SBB Roter Pfeil | H0 | ||
OeBB Blauer Pfeil | H0 | ||
Beiwagen (DR, zweiachsig) | H0 |
Reisezugwagen
Gattung | Nenngrößen | Bemerkungen | Bild |
---|---|---|---|
Bayerischer Lokalbahnwagen | H0 | ||
Preußischer Durchgangswagen | H0 | ||
Württemberger Schnellzugwagen | H0 | ||
Nebenbahnwagen der Einheitsbauart | H0 | ||
Abteilwagen | H0 | ||
Schnellzugwagen (DR, Schürze) | H0 | ||
Umbauwagen (dreiachsig) | H0 | ||
Umbauwagen (vierachsig) | H0 | ||
Talgo (Deutsche Bahn, 1994–2009) | H0 |
Güterwagen
Gattung | Nenngrößen | Bemerkungen | Bild |
---|---|---|---|
Hochbordwagen (E) | H0 | ||
Tonnendachwagen (G) | H0 | ||
Großraumschiebewandwagen (Habi) | H0, Z | ||
Rungenwagen (Kb) | H0 | ||
Behälter-Tragwagen (Lb) | H0 | ||
Containertragwagen (Lg) | H0 | ||
Schwerlastwagen (Samm) | H0 | ||
Containertragwagen (Sg) | H0 | ||
Schiebeplanenwagen (Shi) | H0 | ||
Klappdeckelwagen (T) | H0 | ||
Schwenkdachwagen (Ta) | H0 | ||
Silowagen (Uc) | H0, Z | ||
Silowagen (Ua) | H0 | ||
Verschlagwagen | H0 | ||
Kesselwagen (Z) | H0 | ||
Kesselwagen (Za) | H0 | ||
Knickkesselwagen (Za) | H0 | ||
Druckgaskesselwagen (Zag) | H0 | ||
Weinfasswagen | H0 |