Bing
Bing wurde 1866 von den Brüdern Adolf und Ignaz Bing als Großhandelsunternehmen für Haushaltswaren und Spielzeug in Nürnberg gegründet.
Geschichte
Zunächst beschränkte sie sich auf den Großhandel, stieg 1879 in die Produktion ein und beschäftigte 1885 bereits 500 Mitarbeiter. Zehn Jahre später wurde sie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt mit Niederlassungen in ganz Deutschland und auch im Ausland. Vor dem Ersten Weltkrieg bezeichnete sich Bing als „größte Spielwarenfabrik der Welt“. Zu dieser Zeit hatte das Unternehmen insgesamt über 4000 Beschäftigte. Ignaz Bing starb 1918, danach hieß die Firma Bing-Werke AG. In den 1920er Jahren kamen neue Geschäftsbereiche hinzu, das Unternehmen wurde aufgegliedert. Finanzielle Probleme führten schließlich zur Einstellung der Spielzeugproduktion im Jahr 1932, um andere Konzernteile zu retten.
Bing stellte eine große Palette an Spielwaren her, u.a. Puppen. Ganz offen kopierte man die beliebten Modelle von Käthe Kruse und verkaufte sie auch unter der Bezeichnung „Imitation der Käthe-Kruse-Puppen“. Das wollte Käthe Kruse allerdings nicht hinnehmen, sie klagte und gewann im Jahr 1925 den Prozess.
Sehr bekannt war auch das Blechspielzeug der Bing-Werke, dazu gehörten u. a. die Modelleisenbahnen der Nenngröße 1, Nenngröße 0 und Nenngröße 00. Bei den großen Nenngrößen 1 und 0 hatte Bing lange einen großen Marktanteil. Die Bing-Tischeisenbahn der Nenngröße 00 kam 1922 heraus und wurde unter diesem Namen bis 1932 produziert. Sie kann als direkter Vorläufer von Trix Express angesehen werden, da der Inhaber und Konstrukteur Stephan Bing 1932 von Bing zu Trix wechselte und dort seine Ideen zur Entwicklung einer für die damalige Zeit hochmodernen Modelleisenbahn einbrachte.
Im Zuge der Weltwirtschaftskrise und dem schwarzen Freitag, dem 29.&nsbp;Oktober 1929, kam es 1932 zum Zwangsvergleich und damit zum Ausverkauf von Bing. Die Nürnberger Spielwarenfirmen Karl Bub und Kraus erwarben Maschinen, Werkzeuge und fertige Teile der Bing Eisenbahn, die von 1932 bis 1937 als „Karl Bub Miniatur Eisenbahn“ weiter vertrieben wurde.
Andere Teile der Bing-Werke wurden von Fritz Hintermayr erworben, der von 1932 bis 1945 Sättel, Werkzeugtaschen für Motorräder und Gasboiler in den Bing-Werken herstellen ließ. Seit 1937 wird dort der BING Vergaser hergestellt. Die Fritz Hintermayr GmbH Bing-Vergaser-Fabrik wurde 2001 in Bing Power Systems GmbH umbenannt.
Weblinks
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