Boot
Ein Boot ist ein Fahrzeug, welches nach dem archimedischen Prinzip auf dem Wasser, oder als U-Boot exakt ausbalanciert, (ebenfalls nach dem Archimedischen Prinzip), in einer von der Besatzung exakt definierbaren Tiefe im Wasser schwimmt.
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Floß
Ein Boot unterscheidet sich von einem Floß durch seinen Antrieb.
Ein Floß wird lediglich durch die Strömung des Wassers fortbewegt und verfügt manchmal über Steuerungen, jedoch nie über einen eigenen Antrieb. Die Geschwindigkeit des Floßes im Vergleich zu dem ihm umgebenden Wasser bleibt also immer gleich Null. Boote hingegen werden, wie auch Schiffe nicht durch die Strömung des Wassers fortbewegt, sondern über andere Antriebe (Segel, Motor oder auch das Rudern). Ein Boot oder Schiff hat also eine Geschwindigkeit und/oder Fahrtrichtung, die von der Geschwindigkeit und/oder Richtung des ihn umgebenden Wassers abweicht. Ein Boot/Schiff wird aber nicht zum Floß, wenn der Antrieb ausfällt, sondern wird durch einen Ausfall oder die Beseitigung des Antriebes nur zu einem kaputten oder stillgelegtem Boot/Schiff. Der Rumpf/Schiffskörper eines Bootes /Schiffes ist aus Holz, Stahl, Kunststoff, GFK oder gar Beton, manchmal sogar aus Kombinationen der o.a. Materialien, gefertigt.
Unterscheidungen
Boote können nach ihrer Bauweise (Holzboot, Schlauchboot), ihrem Antrieb (Motorboot, Paddelboot, Ruderboot, Segelboot), nach ihrem Verwendungszweck (Fischerboot, Rettungsboot, Sportboot, Rennboot, Sumpfboot, Amphibienfahrzeug), nach ihren hydrodynamischen Eigenschaften (Gleiter, Halbgleiter, Verdränger) oder auch nach der Zahl der Rümpfe (1 = Monohull, 2 = Katamaran, 3 = Trimaran) unterschieden werden.
Wobei Schlauchboote eine Sonderform des Bootes darstellen, da sie, wie Flöße, gemäß ihrer Bauart, schon im Material leichter als das sie umgebende Wasser sind.
Eine andere Sonderform sind Luftkissenboote, da sie das Wasser während der Fahrt weder verdrängen, noch auf ihm gleiten. Statt dessen nutzen sie einen aerodynamischen Bodeneffekt, wie er auch bei Hubschraubern im Tiefflug und Flugzeugen im Tiefstflug festzustellen ist.
Und eine dritte Sonderform sind Sumpfboote, die nicht nur auf dem Wasser, sondern in den Sümpfen auch auf den Gräsern gleiten können.
"Yacht" ist im Deutschen nichts weiter als ein anderes Wort für das ältere Wort "Lustboot" und kann sowohl als Segel-, als auch als Motoryacht daherkommen. Im Deutschen ist man dazu übergegangen, unter einer Yacht vor allem größere und luxeriöser ausgestattete Privatboote und -schiffe zu verstehen, die mindestens ein durchgehendes 'geschlossenes' Deck besitzen, welches volle Stehhöhe (knapp 6 Fuß oder eben gut 1,80 Meter) gewährt.
Definition Boot / Schiff
Es gibt (in deutscher Sprache) 3 Abgrenzungen zwischen Boot und Schiff.
Segelboot
Segelboot/-Schiff: alles bis einschließlich zwei segelführende Masten ist ein Segelboot. Alles mit drei und mehr segelführenden Masten ist ein Segelschiff. Segelführende Masten im Sinne dieser Definition sind nicht die Masten, an denen tatsächlich Segel gestezt sind, sondern alle Masten, an denen Segel gesetzt werden könnten. Als Beispiel, die Bark Gorch Fock (ein Dreimaster) und das Vollschiff Cutty Sark (auch ein Dreimaster) sind natürlich auch dann noch Segelschiffe, wenn diese mit gerefften, geborgenen oder gar abgeschlagenen Segeln in Häfen/Werften/Museen liegen. Die Segelboot/-schiffabgrenzung ist eine "klassische", die international und weltweit in allen Sprachen und Nationen gilt.
Kriegsschiff
Kriegsschiffe (der NATO-Mitgliedsstaaten) unterscheiden Boot vom Schiff nach dem Vorhandensein der Planstelle eines 1. Offiziers an Bord. Wenn es diese Planstelle an Bord gibt, dann handelt es sich im ein Schiff. Fehlt diese Planstelle, handelt es sich um ein Boot. Dadurch dass die Sache an die Planstelle gekoppelt ist (die NATO nennt das "STAN" oder auch grob ins Deutsche Übersetzt "Ständiger Ausstattungs Nachweis") hat das nichts damit zu tun, ob sich auch wirklich eine "Nummer Eins" an Bord befindet. Ein Beispiel: ist der 1. Offizier eines us-amerikanischen Flugzeugträgers oder einer deutschen Fregatte auf seinem Landgang, bleibt das Schiff ein Schiff und wird natürlich nicht zum Boot, nur weil gerade kein Erster Offizier an Bord ist. Geht der mann (oder die Frau) in Persona, bleibt ja dennoch die Planstelle bestehen. Und besucht dieser Erste Offizier ein Schnellboot am Nachbarkai, wird das Schnellboot natürlich nicht zum Schiff! Weil dieser Erste Offizier nicht der Erste Offizier dieses Schnellbootes ist. Und selbst wenn er es im Eifer eines Gefechts würde, gehört er nicht zur STAN. Aber Achtung, bei Kriegsschiffen lauern Fallen. So bleibt der Oberbegriff "Kriegsschiff", auch bei Booten (wie Schnellbooten und U-Booten.) Und U-Boote bleiben auch U-Boote, auch wenn sie per STAN einen Ersten Offizier an Bord haben sollten und somit "Schiffe" wären. Und Achtung: ein Boot/Schiff (egal welcher Nation weltweit) ist nur dann ein Kriegsschiff, wenn es in der Internationalen Liste der Kriegsschiffe verzeichnet ist. Und noch ein Achtung: Rettungsboote sind niemals Schiffe und auch keine Kriegsschiffe. Und ein letztes Achtung: Ob sich eine Planstelle eines Ersten Offiziers an Bord eines Kriegsschiffes befindet und dieses dadurch von einem Boot zum Schiff befördert, läßt sich nicht über die Größe ermitteln, sondern nur grob über die Besatzungsstärke, sprich, einen Blick in die oft geheimen Unterlagen des Staates, unter dessen Flagge das Schiff fährt. So kann mann auf äußerlich recht große Kriegsschiffe treffen (z.B. der deutsche Versorger Freiburg) die dennoch nur ein Boot sind und auch auf kleine, die dennoch ein Schiff sind.
Sonstige
Die Abgrenzung Boot/Schiff bei Nicht-Kriegsschiffen und Nicht-Seglern ist in jeder Sprache anders definiert. In Deutschland hat es sich über die Tatsache, dass die Schiffsbegrüßungsanlage in Wilkommenshöft an der Unterelbe nicht jeden kleinen Kahn als Schiff begrüßen wollte, Mitte letzten Jahrhunderts ergeben, dass die Grenze bei 400 BRT (Bruttoregistertonnen) gezogen wurde. Wasserfahrzeuge kleiner als 400 BRT sind Boote. Wasserfahrzeuge ab und einschließlich 400 BRT sind Schiffe. Und auch hier ein paar Fallen. Ein Binnenschiff (also Wasserfahrzeug das gewerblich auf Binnengewässern unterwegs ist) bleibt immer ein Binnenschiff, auch unterhalb von 400 BRT. Auch ein Handelsschiff wird unterhalb von 400 BRT nicht zum Handelsboot. Und ein Rettungsboot ist nicht das Gerät, mit dem die DGzRS unterwegs ist (das sind Rettungskreuzer) sondern immer nur ein Rettungsmittel an Bord eines größeren Wasserfahrzeuges (Boot oder auch Schiff), obwohl diese "Rettungskreuzer" sehr wohl sehr oft bloß Boote sind. Aber "Rettungskreuzer" ist eine sprachliche Neuschöpfung, die über den Umstand entstand, dass das "Rettungsboot" international exakt definiert ist und die Fahrzeuge der DGzRS (oder der US-Coast-Guard, o.ä.) eben nicht mit einschließt. Eigendlich müsste "Rettungskreuzer" "Rettungsschiff" heißen, aber im Deutschen hat sich die DGzRS Wortschöpfung des "Rettungskreuzers" eingebürgert.
Hinweis
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