Bug
Der Bug ist das Vorderteil eines Schiffsrumpfes und muß strömungsgünstig geformt sein. Den vorderen Abschluß des Bugs bildet der Vordersteven, bei Holzschiffen meist ein vierkantiger Holzbalken. Ein über den Bug nach vorne ragende Teil des Schiffs wird als Galion bezeichnet.
Im Laufe der Zeit sind unterschiedliche Bauformen entstanden, bei denen sowohl optische als auch strömungstechnische und andere Gesichtspunkte die Form bestimmt haben.
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Bootsbug
Der übliche Bootsbug ist abgerundet. Diese Bauform ergibt sich von selbst beim Beplanken der Spanten, wenn die Planken zum Steven gebogen werden. Die voluminöse Form erzeugt viel Auftrieb und wird deshalb üblicherweise für kleine Boote (Folkeboote, Ruderboote) gewählt.
Klipperbug
Der Steven des Klipperbugs hat eine zweifach geschwungene Form. Etwa auf Höhe der Wasserlinie ist er relativ steil, während er darüber und darunter flacher wird, was einen sanften Übergang des Stevens sowohl zum Kiel als auch zum Bugspriet ergibt. Er ist konvex geformt, damit das Schiff bei Seegang ruhiger in die Wellen eintaucht und nicht "stampft".
Wulstbug
Die meisten großen Schiffe moderner Bauart haben einen Wulstbug. Dieser bildet unterhalb der Wasserlinie eine Form, die einem U-Boot ähnelt. Vorteile sind ein geringerer Strömungswiderstand und ein größerer Auftrieb im Bereich des Vorschiffs, was wiederum die Neigung zum Stampfen bzw. das tiefe Eintauchen in Wellen verringert.
Vorteile
- Kleinere Schiffe tauchen nicht mehr so stark mit dem Bug in die Wellen ein, da der Wulstbug durch sein Volumen den Auftrieb des Vorschiffes erhöht. Die Seegangseigenschaften werden verbessert. Man könnte stattdessen auch einen Steilbug nehmen.
- Bei allen Schiffen verringert der Wulstbug den Wasserwiederstand, bei einigen um bis zu 10 %, da durch seinen Aufbau die hochfrequenten Anteile der Bugwelle vermieden werden. Man könnte auch den Bug als scharfes Messer gestalten. Das verringert aber die Wendigkeit und erhöht die Empfindlichkeit gegen schräg einfallende Wellen.
- Durch die Verlängerung der Wasserlinie ergibt sich ein zusätzlicher Geschwindigkeitsvorteil. Man könnte auch einen Steilbug nehmen.
Der Steilbug hat aber eine größere benetzte Fläche und einen schlechteren Kompromiss zwischen Auftrieb und Schärfe. Der Wulstbug wirkt in seiner Form wie ein nach vorne gerichtetet Schlingerkiel.
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Eisbrecherbug
Der Bug eines Eisbrechers ist konvex geformt und im Bereich der Wasserlinie relativ flach, so daß das Schiff mit Schwung auf das Eis auffahren kann, damit dieses unter dem Gewicht auseinanderbricht.
Rammbug
In der Antike hatten Kriegsschiffe oft einen Rammbug, der weit nach vorne ragte. Damit konnten gegnerische Schiffe unterhalb der Wasserlinie schwer beschädigt werden. Es wird vermutet, dass der Rammbug eine Art antiker Vorläufer des Wulstbugs gewesen ist, als Vorbild dienten die an der Wasseroberfläche schwimmenden Delfine.
Hinweis
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