Hundeknochen
Der Hundeknochen ist ein salopper Ausdruck für eine bestimmte Gleisfigur. der "amtliche" Begriff ist eigentlich gequetschtes Oval.
Entwicklung
Die erste Startpackung erlaubt dem angehenden Modellbahner meist nicht mehr, als ein Gleisoval, eventuell mit einem Abstell- oder Ausweichgleis, aufzubauen. Der ständig gleiche Ablauf ("Kreisfahrt") lässt das Interesse bei Modellbahner und Betrachter schnell erlahmen. Die "Ergänzungs-Sets", die im Handel angeboten werden/wurden, führen schnell zur sogenannten "Gleiswüste", also einer Anlage, die mit Gleisen überfrachtet ist und kaum ein realitätsnahes Bild bieten kann.
Ein Schritt in Richtung Vorbildtreue ist nun, das Oval in die Länge zu ziehen und gleichzeitig die beiden gegenläufigen Gleise möglichts dicht nebeneinander zu verlegen. Dadurch entsteht, zumindest im Mittelteil, der Eindruck einer zweigleisigen Hauptstrecke. (Hinweis für Nietenzähler: NICHT vorbildgetreu ist dabei, dass Züge, die auf dem Gegengleis zurückkehren die selbe Wagenreihung haben wie bei der "Hinfahrt", aber in der anderen Richtung. Im Vorbild hätte der Zug normalerweise irgendwo "Kopf " gemacht.)
Wird das "gequetschte Oval" nun so gebaut, dass die Kehren an den Enden dem Betrachterblick entzogen sind (Kulisse, Tunnel / Gebirgs-Überbau), so hilft dies weiter zur Illusion von Vorbildnähe.
Varianten
Der "Hundeknochen" muss keineswegs in gestreckter Form erbaut werden. Diese Variante ist nur für "An-der-Wand-Anlagen" sinnvoll. Vielmehr kann der "Knochen" auch mehrfach in sich verschlungen sein und sich selbst überkreuzen. Der Ausdruck "Hundeknochen" bleibt solange gültig, wie keine weiteren Abzweigungen oder Ausweichen eingebaut werden.
Fazit
Mit oben gesagtem soll keineswegs die Empfehlung geben sein, einen reinen "Knochen" als Gleisplan zu wählen. Vielmehr ist der "Knochen" als Grundfigur sehr empfehlenswert, zumal im Zweischienen-Zweileiter-System dabei keinerlei Schaltungskniffe erforderlich werden. Hat man den "Knochen" in der frühen Planungsphase in einer ersten Skizze vorgegeben, lassen sich leicht Ergänzungen wie Bahnhofsgleise, Abstell- und Rangier-Bereiche, Nebenstrecken etc. anfügen. Gerade im Hinblick auf das Zweischienen-Zweileiter-System lassen sich Kurzschlüsse von vornherein vermeiden.
Auch bieten sich verdeckte Ausweichgleise in den Kehren förmlich an (Schattenbahnhof).