KOVAP
KOVAP ist ein tschechischer Hersteller von mechanischen Blechspielzeugen (Weißblech). Das Unternehmen wurde durch die Gebrüder Sedlák in Semily gegründet.
Der Blechspielzeug-Hersteller KOVAP geht auf eine 1946 errichtete Blech-Druckerei, -Stanzerei, zudem einem Werkzeugbau der Gebrüder Sedlàk im tschechischen Semily zurück. Als erstes Produkt wurde von Konstrukteur Eduard Sedlàk eine Spielzeugdampfwalze produziert. Die Manufaktur beschäftigte 15 Mitarbeiter und entwickelte sich bis 1950 erfolgreich. Aufgrund der politischen Situation entschloss man sich das Angebot der Genossenschaft SVED Liberec anzunehmen und in eine sozialistische Firmenstruktur einzutreten. 1954 – 1956 entwickelte Sedlàk gemeinsam mit Frantisek Zeman einen ersten Spielzeugtraktor „Zetor-Traktor“. Dieses mechanische Blechspielzeug hatte eine originell konstruierte Mechanik mit drei Vorwärts-, einem Rückwärtsgang sowie Leerlauf und Handbremse und wurde ab 1956 vermarktet.
Ab 1960 begann man zudem mit der Produktion von Kunststoff-Spielzeug. In den 1970er Jahren stieg diese noch weiter an, Blechspielwaren wurden jedoch weiterhin erfolgreich hergestellt und verkauft, vor allem in westlichen Ländern. Zu dieser Zeit entschied sich das Exportunternehmen „Metallgenossenschaft Náchod“ forthin Blechspielzeug unter dem Namen KOVAP, was so viel wie Blech und Plastik bedeutet, herzustellen. Das Semily-Werk beschäftige seinerzeit bis zu 120 Mitarbeiter und war das größte Werk der Metallgenossenschaft.
Nachdem Ende der 1980er Jahre die Metallgenossenschaft ein Angebot aus der Bundesrepublik Deutschland zum Kauf von Werkzeugen der ehemaligen CKO Blechspielzeuge von Georg Kellermann, Nürnberg erhielt, entschloss man sich zum Ankauf und stellt seitdem einige Blechspielzeug-Modelle dieses ehemaligen Blechspielwaren-Herstellers her.
Anfang der 1990er Jahre löste sich die Metallgenossenschaft Náchod auf und die Betriebsstätten Semily und Nový Hrádek gingen in eine neue Genossenschaft über, die die Exportmarke KOVAP aus den 1970er Jahren übernahm. In der neu entstandenen Firma hörte man nach und nach mit der Herstellung von Plastik-Spielzeug auf und begann durch einen Neuanfang die Blechspielzeugproduktion wieder zu beleben. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre konnte man sogar den Großkunden Schuco für einige Zeit gewinnen.
1998 entstand durch eine Kooperation mit einem deutschen Geschäftsmann die Möglichkeit ab sofort lizenzierte Blechspielzeuge bekannter Traktorhersteller herzustellen. Diese Geschäftsverbindung wurde später beendet, die Lizenzherstellung blieb bis heute erhalten und wird weiter ausgebaut. Zu den Traktormodellen wurden zahlreiche landwirtschaftliche Geräte wie Traktor-Anhänger und landwirtschaftliches Zubehörgerät ins Sortiment aufgenommen und bis heute hergestellt.
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