Malstock
Der Malstock ist ein uraltes, einfaches Hilfsmittel, um Farben ordentlich aufzutragen.
Vermutlich ist der Malstock schon so alt wie die Malerei selbst. Es ist kaum vorstellbar, dass z. B. Michelangelo (* 6. März 1475 in Caprese, Toskana; † 18. Februar 1564 in Rom) seine Deckenfresken ohne dieses simple Hilfsmittel geschaffen hat. Nichtsdestoweniger gehört der Malstock zu meinen unverzichtbaren Utensilien.
Eigenbau
Es braucht nur ein Stöckchen und einen Fetzen Stoff, sowie ein Stück Schnur oder Draht, hilfsweise Kabelbinder. Aus dem Stoff formen wir ein Bällchen, das wir über ein Ende des Stockes ziehen. Mit wenig Geschick legt man ein Ende so, dass sich eine geschlossene Oberfläche bildet. Mit der Schnur o.a. wird der Stoff um das Stöckchen festgebunden. Fertig.
Anwendung im Modellbau
Einerseits ist der Malstock als Lineal zu benutzen. Das Ende mit dem Stoff wird auf dem Malgrund aufgestützt, das andere Ende in der Hand gehalten. Nun hat ein Pinsel eine saubere Führung, um zum Beispiel Fahrbahnmarkierungen auf die Modellstraßen zu malen. Auch als Führung zum "Rosten" bereits verlegter Gleise tut der Malstock so seinen Dienst. Anders gehalten dient er als Handgelenkauflage. An schwer zugänglichen Stellen, wo noch Detailverzierungen gemalt werden müssen (Granieren), halte ich den Stock quer, das gepolsterte Ende liegt an sicherer Stelle auf. Nun kann ich die Pinselhand auf dem Stock abstützen, ohne frisch gemalte / geleimte / begraste Flächen berühren zu müssen.
Weitere Möglichkeiten
Die Benutzung des Malstocks mit dem Pinsel ist sozusgan klassisch. Aber auch bei allen anderen Arbeiten über berührungsempfindlichen Oberflächen ist er eine gute Hilfe. So kann er auch beim Einkleben von Details zu einer ruhigen Hand verhelfen, denken wir an eine Menschenansammlung im Modell. Ist unser Stoffballen dick genug, dann hat unsere Handstütze den rechten Abstand, so dass andere, gerade geklebte Preiserlein nicht gleich wieder Gefahr laufen, umgestoßen zu werden.
Auch bei der zeichnerischen Arbeit, etwa mit Pastellkreiden oder Buntstiften verhütet ein Malstock wirksam ungewollte Wischeffekte, die ein Handballen so schnell erzeugt.
Variante für Leinwand-Malerei: An einem Ende des Stöckchens wird ein Brettchen (Sperrholzrest) angenagelt. Durch das Brettchen treiben wir einen zweiten kurzen Nagel so, dass er neben dem Stock nach unten heraussteht. Diese Konstruktion kann man auf dem Rand eines bespannten Keilrahmens einhängen.
Technische Entwicklung
Kürzlich soll auch ein Modell für Linkshänder erfunden worden sein.
Dieser Tipp wurde begonnen von Micha. Nachträgliche Änderungen und Ergänzungen sind in der Liste der Autoren (Versionen) nachvollziehbar. Eventuelle Erfahrungen im Nachbau und Fragen zum Tipp gibt es auf der zugehörigen Diskussionsseite. |