POD-Antrieb

Aus Modellbau-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der POD-Antrieb (pod; engl. = Gondel) ist eine moderne Antriebsform für Schiffe.

Siemens-Schottel-Propulsor

Funktionsprinzip

Schiffe mit POD-Antrieb gehören zu den Schiffen mit elektrischem Antrieb. Das heißt, dass der Propeller eines Schiffes von einem Elektromotor angetrieben wird. Der Strom für den Elektromotor wird an Bord durch einen Generator produziert. Es wurden vielfältige Konzepte entwickelt, um Schiffsgeneratoren anzutreiben. Dazu gehören unter anderem der dieselelektrische Antrieb, aber auch Dampf- und Gasturbinen.

Die Propeller sind bei POD-Schiffen als drehbare Gondel unter dem Schiff aufgehängt. In der Gondel befindet sich der Elektromotor, der seine Kraft direkt über die Motorwelle auf den Propeller überträgt. Diese Gondel ist um 360° drehbar gelagert, womit das Schiff durch Richtungsänderung des ausgestoßenen Wassers ohne Ruder manövriert werden kann. Dieser Umstand macht Schiffe mit POD-Antrieb äußerst wendig. Teilweise können diese Schiffe sogar auf der Stelle wenden oder seitwärts fahren, was sich besonders in engen Häfen oder beim Anlegen als sehr nützlich erweist.

Deutsche Firmen sind führend in der Herstellung von POD-Antrieben. Weltweit gibt es etwa sechs namhafte Hersteller für POD-Antriebe. Dazu gehören unter Anderem ABB mit dem AZIPOD oder der deutsche Großkonzern Siemens in Kooperation mit der Schottel-Werft, die seit 1997 den SSP (Siemens-SCHOTTEL Propulsor) entwickeln, produzieren und vermarkten. (Dieser Antrieb hat eine Leistung von bis zu 20 Megawatt und liegt damit in der oberen Leistungsklasse.)

Da die Position eines POD-Antriebs nicht von der Lage des Maschinenraums abhängig ist, müssen die Propeller nicht in der Wirbelzone des Rumpfes montiert werden, sondern können an hydrodynamisch günstigen Stellen aufgehängt werden. Unter Anderem dadurch werden mit dem Einsatz von POD-Antrieben Treibstoffeinsparungen von bis zu 10% möglich. Des Weiteren kann (zum Beispiel wenn der eigentliche Antrieb ausgeschaltet ist oder mit geringer Leistung läuft) überschüssig erzeugte Energie für den internen Schiffsbetrieb verwendet werden, sodass sie nicht nutzlos verpufft.

POD-Antriebe sind besonders geeignet für Schiffe, die viel ohne fremde Hilfe durch Schlepper manövrieren müssen (RoRo-Fähren sowie Offshore-Versorger) oder auf denen es wichtig ist, dass der Antrieb vibrations- und geräuscharm ist (Kreuzfahrtschiffe).

Eines der bekanntesten Schiffe mit POD-Antrieb ist das im Jahre 2004 in Dienst gestellte Kreuzfahrtschiff Queen Mary 2.

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel POD-Antrieb aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, teilweise können Textpassagen übernommen worden sein. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bitte fügt detaillierte Infos zu den Vorbildern entsprechend in der Wikipedia hinzu, so dass wir uns hier auf die Modellbauaspekte konzentrieren können.