Rumpfgeschwindigkeit
Die Rumpfgeschwindigkeit ist ein theoretischer Wert für die bei Verdrängerfahrt mögliche Höchstgeschwindigkeit eines Schiffes.
Sie errechnet sich - angenähert - aus der Quadratwurzel der Wasserlinienlänge in Metern multipliziert mit dem Faktor 4,5 (Ergebnis in Kilometern pro Stunde) oder 2,43 (Ergebnis in Knoten); insbesondere ist sie nur von der Wasserlinienlänge des Schiffes abhängig:
<math>v \approx 4.5\;\mbox{km/h} \cdot \sqrt{l_\mbox{wl}/\mbox{m}} \; \approx \; 2.43\;\mbox{kn}\cdot\sqrt{l_\mbox{wl}/\mbox{m}}</math>
Die Rumpfgeschwindigkeit ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit des vom Schiff selbst erzeugten aus Bug- und Heckwelle bestehenden Wellensystems. Bei Rumpfgeschwindigkeit ist das Schiff zwischen seiner Bug- und Heckwelle "gefangen". Die Rumpfgeschwindigkeit beträgt für einen Rumpf mit einer Länge der Konstruktionswasserlinie
- von 10 Metern etwa 7,7 Knoten,
- von 100 Metern etwa 24 Knoten,
- von 300 Metern etwa 42 Knoten.
Bei Schiffen mit normalem Verdränger-Rumpf läßt sich die Geschwindigkeit auch mit erhöhter Motor- bzw. Segelleistung nicht über die Rumpfgeschwindigkeit steigern, ohne ernsthafte Schäden an der Konstruktion zu riskieren. Boote, die als Gleiter gebaut sind, gehen dagegen bei höheren Geschwindigkeiten in Gleitfahrt über, bei der das Boot auf dem Wasser gleitet, anstatt es zu verdrängen.
Die obige Formel ergibt sich aus der Näherungsformel <math>v \approx \sqrt{g \lambda / 2 \pi}</math> für die Geschwindigkeit einer Welle in tiefem Wasser. Dabei ist <math>v</math> die Geschwindigkeit (in Metern pro Sekunde) der (in diesem Fall vom Schiff erzeugten) Welle, <math>g</math> die Erdbeschleunigung (9.81 m/s) und <math>\lambda</math> die Wellenlänge, also bei Rumpfgeschwindigkeit die Wasserlinienlänge des Schiffes.
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