Schraubendreher

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Ein Kreuzschraubenzieher

Unter einem Schraubenzieher oder auch Schraubendreher versteht man ein Handwerkzeug zum Drehen von Schrauben mit bestimmten Kopfformen.

Aufbau und Anwendung

Ein Schraubenzieher besteht aus Klinge und Griff.

Den Schraubenzieher benutzte man schon seit Ende des 17. Jahrhunderts, obwohl die Eisenschraube erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Erfindung der Werkzeugmaschine an Bedeutung gewann. Bis dahin war die Schraubenherstellung sehr mühsam, weil das Gewinde von Hand hinein gefeilt werden mußte.

Nach der Form der Klinge unterscheidet man (gängige Formen):

  • Schlitz-Schraubenzieher für Schlitzschrauben
  • Kreuzschlitz-Schraubenzieher für herstellerspezifische Kreuzschlitzschraube. Die Firma Phillips-Screw (nicht zu verwechseln mit dem Elektronikkonzern Philips) brachte zwei unterschiedliche Typen auf den Markt:
    • Phillips-Kreuzschlitz (Kennzeichen PH).
    • Pozidriv-Kreuzschlitz (Kreuzschlitz mit "Riefen" zwischen den Kreuzarmen; Kennzeichen PZ)
  • Sechskantschraubenzieher (auch Nussdreher genannt) für Schrauben mit Außensechskant
  • Innensechskantdreher (auch InHex) für Innensechskantkopf (⇒Inbus).
  • Torx-Schraubenzieher (auch Innensechsrund) in Form eines sechszackigen Sterns.

Es gibt unterschiedliche Arten der Befestigung von Klinge und Griff, unter anderem auch durch den Griff verlaufende Klingen. Auf diese kann man auch mit einem Hammer schlagen, was aber dem eigentlichen Zweck eines Schraubenziehers widerspricht und die Klinge unbrauchbar machen kann. Isolierte Schraubenzieher haben eine Isolierung bis zur Klinge, so dass die Gefahr eines Stromschlags reduziert ist. Speziell für den Einsatz in der Elektroinstallation gibt es Schraubendreher,die für Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen explizit zugelassen sind.

Vor allem für elektrisch und pneumatisch angetriebene Schraubenzieher (z.B. Akkuschrauber) verwendet man kurze, austauschbare Schraubenziehereinsätze ("Bits"), die die notwendige Form und Größe für die entsprechende Schraube haben.

Sonderformen des Schraubenziehers sind manchmal mit anderen Funktionen kombiniert: beispielsweise gibt es Phasenprüfer mit Schraubenzieherklinge, oder Schlitzschraubendreher mit denen man auch meisseln kann.

Begriff

Zu Anfang hieß das entsprechende Werkzeug Schraubenzieher. Dieser Begriff hatte das Einziehen bzw. Festziehen einer Holzschraube im Holz zum Ursprung. (Eisenschrauben kamen erst mit der industriellen Revolution in größerem Maße auf.)

Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gibt es zunehmend Versuche von |Sprachpuristen den ursprünglichen Begriff durch den "richtigeren" Begriff Schraubendreher zu ersetzen. Ursache dafür könnte eine Bedeutungsverengung von "Ziehen" auf "Etwas Herausziehen" in der Umgangssprache sein, so daß der ursprüngliche Begriff fälschlicherweise mit dem Herausziehen einer Schraube assoziiert wird, was jedoch ursprünglich nie gemeint war.

Der Begriff Schraubendreher hat sich bis jetzt nicht richtig durchsetzen können, sodass die beiden Bezeichnungen derzeit weitestgehend synonym verwendet werden.

Hinweis

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schraubendreher aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.