Furnier
Als Furnier bezeichnet man dünne Holzblätter, die mit verschiedenen Verfahren hergestellt und für verschiedene Zwecke weiterverarbeitet werden.
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Herstellung
Sägefurnier
Die älteste Methode ist das Sägen. Vom Stamm werden die Furnierblätter mit der Säge abgetrennt. Da hierbei Verschnitt entsteht, ist dies eine aufwändige und teure Methode. Andererseits ergibt Sägefurnier ein natürliches Bild, so dass eine mit Sägefurnier belegte Fläche von massivem Holz kaum zu unterscheiden ist. Sägefurnier wird für Sichtfurniere bei hochwertigen Innenausbauarbeiten eingesetzt.
Messerfurnier
Beim Messern werden die Baumstämme zuerst in großen Gruben gekocht, um das Holz geschmeidiger zu machen. Hierbei verändert sich die natürliche Farbe des Holzes geringfügig. Die Stämme werden anschließend waagerecht eingespannt und gegen ein Messer auf- und ab bewegt. Dabei werden bei jeder Abwärtsbewegung dünne Scheiben von 0,3 mm bis 3 mm Stärke vom Stamm abgetrennt.
Eine Sonderform des Messerns stellt das exzentrische Messern dar. Hierbei wird der Stamm nicht auf- und ab bewegt, sondern exzentrisch um seine Längsachse bewegt. Dadurch erhält man etwas breitere Blätter als beim einfachen Messern. Jedoch erscheint die Maserung der Furnierblätter dadurch unnatürlich gestreckt.
Messerfurniere werden vornehmlich als Sichtfurniere auf billigeres Trägermaterial (meist Spanplatten) aufgebracht.
Schälfurnier
Beim Schälen werden die Stämme zuerst 48 Stunden gekocht, danach entrindet und dann wie eine Walze drehbar eingespannt. Der Stamm rotiert anschließend schnell um die eigene Achse gegen einen Messerbalken, der vom Stamm ein Furnierband abtrennt. Man kann sich das beim Abwickeln einer Küchenpapierrolle gut vorstellen. Das Furnierband wird dann in schmale, einzelne Furnierblätter durch senkrecht schlagende oder rotierende Messer (so genannte Clipper) aufgeteilt. Die Furnierblätter in Stärken von vornehmlich 0,5 mm bis 3 mm werden zu plattenförmigen Holzwerkstoffen wie Furniersperrholz, Schichtholz oder Stabsperrholz weiterverarbeitet. Eine Besonderheit ist die Verarbeitung der Furniere zu Formlagenholz.
Verwendung
Furniere werden vor dem Verarbeiten meist zu Furnierdecken gefügt, so daß das Aufbringen auf eine Platte in einem Schritt erfolgen kann. Dazu werden die einzelnen Furnierblätter beschnitten und dann entweder auf Stoß geleimt oder mit einem zickzack-förmig verlaufenden Leimfaden "vernäht".
Edel- bzw. Deckfurniere
Diese verwendet man zum Belegen von Plattenmaterial oder anderem Material, um eine edle Holzoptik zu erzeugen. Hierzu werden meist Messerfurniere, seltener die teuren Sägefurniere eingesetzt. Besonders schöne Ergebnisse erreicht man mit teuren Maserfurnieren, die aus Wucherungen oder Wurzelknollen gewonnen werden.
Man kann das Furnier zu verschiedenen Bildern fügen:
Weitere Beispiele für Einsatz und Verwendung von Edelholz-Furnier siehe Edelholz
Unterfurniere
Diese werden bei hochwertigen Arbeiten als zusätzliche Schicht zwischen Trägermaterial und Deckfurnier eingebracht. Dadurch wird verhindert, dass Schäden des Trägermaterials durch das Deckfurnier durchschimmern. Unterfurniere bestehen meist aus Messerfurnieren minderer Qualität.
Blindfurniere
Dies sind furnierte Flächen, die nach dem Einbauen des Werkstückes nicht mehr sichtbar sind, beispielsweise die Innenseiten eines Sockels. Hierfür werden meist Messerfurniere minderer Qualität verwendet. Dies ist nötig, da sich sonst die Unterlage mit der Zeit verziehen kann, wenn sie nur einseitig furniert ist.
Absperrfurnier
So werden Furniere bezeichnet, die beim Herstellen von Platten die Platte "absperren". Dies gilt insbesondere für die Tischlerplatte. Diese besteht aus langen Holzstäben, auf die das Absperrfurnier - bezogen auf die Maserrichtung - um 90° versetzt aufgeklebt wird. Für Absperrfurniere werden meist Schälfurniere verwendet.
Hinweis
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Furnier aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |