Diesellokomotive
Diesellokomotiven sind Triebfahrzeuge der Eisenbahn, die Dieselmotoren für den Vortrieb nutzen.
Inhaltsverzeichnis |
Antriebsarten
Die Nutzung von Dieselmotoren für den Vortrieb stellte die Kontrukteure zu Beginn vor große Probleme, daher sind Diesellokomotiven tatsächlich erst nach den Elektrolokomotiven erfolgreich im Großbetrieb eingesetzt worden.
Das Hauptproblem ist, dass beim Anfahren ein sehr hohes Drehmoment benötigt wird, dass bei Dieselmotoren aber erst ab bestimmten Drehzahlen zur Verfügung steht.
Von ehemals fünf unterschiedlichen Antriebskonzepten werden heute noch drei verwendet:
Direktantrieb
Die Diesel-Klose-Sulzer-Thermolokomotive war 1912 die erste Großdiesellokomotive der Welt. Ihr langsamlaufender Dieselmotor besaß für das Anfahren ein Druckluft-Hilfssystem und trieb direkt eine Blindwelle an, die die Antriebskraft über Stangen die beiden benachbarten Radsätze übertrug. Dieses Antriebskonzept erwies sich als stör- und reparaturanfällig, zudem als verbrauchsintensiv.
Bereits 1914 wurde die Lokomotive nach verschiedenen Materialbrüchen nicht weiter erprobt und 1920 verschrottet.
elektrisch
Die Maschinenfabrik Esslingen stellte 1924 die erste Diesellomotive mit elektrischer Kraftübertragung her, die SŽD-Baureihe Ээл2, dieses Antriebskonzept wird bis heute verwendet.
Ein Dieselmotor treibt einen Generator an, dessen elektrische Energie wie bei einer Elektrolokomotive die Antriebsmotoren in Bewegung setzen. Bei Reihenschlussmaschinen ist das Drehmoment beim Anlaufen am höchsten, diese sind somit ideal geeignet.
Druckluft
Die 1927 gebaute DR V 3201 nutzte einen Dieselmotor, der auf das Fahrgestell einer Preußischen T 18 gesetzt war und Druckluft erzeugte, welche dann ähnlich wie bei einer Dampflokomotive durch Zylinder für Vortrieb genutzt wurde.
Auch dieses Antriebskonzept bewährte sich nicht, da es viel zu aufwändig war und nur von geringer Effizienz, daher wurde die Lokomotive schon 1933 aus dem Dienst genommen.
hydraulisch
Bei dieselhydraulischen Lokomotiven wird die Energie heute über die Föttinger-Kupplung durch das Konzept des Drehmomentwandlers genutzt.
mechanisch
Bei dieselmechanischem Antrieb werden die Antriebsräder über eine Kupplung und ein Getriebe angetrieben.
hydromechanisch
Bei hydromechanischem Antrieb werden die Vorteile des hydraulischen Getriebes für den Anfahrbereich und des mechanischen Getriebes für den Dauerfahrbereich vereinigt, indem man ein Differential mit einem Strömungswandler kombiniert.
Antrieb im Modell
Modelle von Diesellokomotiven werden zumeist mit Elektromotoren angetrieben.
Nur ganz selten werden beispielsweise bei Gartenbahnen mit Personenbeförderung Modelllokomotiven mit Verbrennungsmotoren angetrieben. Obwohl es sich dabei meist um Benzinmotoren handelt, bezeichnet man die Fahrzeuge als „Echtdiesel“.
Siehe auch
Deutsche Reichsbahn (Epoche II) • Deutsche Reichsbahn (Epochen III und IV) • Deutsche Bundesbahn (Epochen III und IV) • Deutsche Bahn (Epoche V und VI) |
Weblinks
deutschsprachige wikipedia: