Rundmotor

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Lima Spur H0 Rundmotor einer Modelleisenbahn-Lokomotiven
Fahrgestell einer Lokomotive von Lima in Nenngröße  mit Rundmotor (Flachmotor) und Stirnradgetriebe

Der Begriff Rundmotor hat seinen Ursprung im klassischen dreipoligen Gleichstrommotor mit Rundmagnet und Scheibenkollektor, die Fleischmann – in Kombination mit einem Stirnradgetriebe quer (Radial) zur Fahrzeuglängsachse – in Modelleisenbahn-Lokomotivmodellen einsetzt. Dieser Rundmotor charakterisiert sich durch einen im Verhältnis zur Motorenlänge großen Durchmesser und eine mäßige Drehzahl.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Rundmotor wurde bei Fleichmann beim größeren Teil der neukonstruierten Modelleisenbahn-Lokomotivmodellen der Nenngröße H0 bis Mitte der 1990er Jahre angewendet.

Seither setzte auch Fleischmann, wie andere Modelleisenbahnhersteller auch, bei Neuentwicklungen auf die kostengünstigere Kombination eines eingekauften in der Längsachse (Axial) der Lokomotive angeordneten Gleichstrommotors mit hoher Drehzahl und Schwungmasse, bei dem die Kraftübertragung und Drehzahlreduktion über ein Schneckengetriebe erfolgt. Diese Antriebe mit einem Gleichstrommotor in Kombination mit einer Kardanwelle und einem Schneckengetriebe wird sinngemäß in der Modelleisenbahnbranche bei Drehgestell-Lokomotiven wie folgt beschrieben: Der Antrieb erfolgt über einen Mittelmotoren mit Schwungmasse über beidseitige Kardanwellen und Schneckengetriebe. Diese Kombination ermöglicht bei Lokomotiven einen kostengünstigen Allradantrieb mit einem Motor.

Angewendet wird die Bezeichnung Rundmotor bei den Modelleisenbahnern auch für konstruktiv ähnliche Gleichstrom- und Allstrommotorbauarten (Wechselstrommotoren) die in Kombination mit einem Stirnradgetriebe verwendet werden. So Beispielsweise bei Motoren von Märklin, HAG, Lima und Hornby.

Diese Rundmotoren wurden von den betreffenden Modelleisenbahn-Herstellern in der Vergangenheit meist weitgehend selber hergestellt, weiterhin sofern sie diese noch im Programm haben und sei dies nur als Ersatzteil. Sie gelten als robust und langlebig und können auch – zumindest was den Bürstenwechsel betrifft – günstig unterhalten werden. Sie sind aber in der Herstellung im Vergleich zu eingekauften, nicht reparierbaren Gleichstrommotoren (Bühler, Mabuchi, Johnson Electric, etc.), wie diese heute in vielen Produkten des täglichen Lebens in sehr großen Mengen verwendet werden, teuer.

Wartung

Ölen

Nach älteren einschlägigen Packungsbeilagen von Märklin ist ein Tropfen Öl für die Motorlager alle 40 Betriebsstunden für die Rundmotoren angebracht.

Dies gilt jedoch nicht für Sinterlager. Diese sind so getränkt, dass die Schmierung für die gesamte Lebensdauer ausreichen müsste. Werden Sinterlager versehentlich geölt, oder beginnen die Sinterlager zu quietschen, ist es notwendig die Motorlager regelmäßig mit einem Tropfen Öl zu ölen.

Bürsten austauschen

Normalerweise können die Bürsten bei Rundmotoren in Modelleisenbahn-Lokomotiven meist mühelos selber gewechselt werden. Wichtig ist darauf zu achten, dass abgenutzte Bürsten gegen Originalbürsten ausgetauscht werden. Dabei ist die Spannkraft der Originalfedern nicht zu verändern. Je nach Motorkonstruktionsart werden zwei Kohlebürsten oder aber eine Kohlebürste in Kombination mit einer Kupfergeflechtbürste verwendet. Ist keine Kupfergeflechtbürste vorhanden, kann an dessen Stelle auch eine Kohlebürste verwendet werden. Anstelle einer Kohlebürste darf aber keine Kupfergeflechtsbürste verwendet werden.

Beim Märklin Rundmotoren mit Scheibenkollektor für Modelleisenbahn-Lokomotiven in Nenngröße H0 befindet sich die Kupfergeflechtbürste beim Hauptanschluss mit der UKW-Drossel. Die Federn sind zudem beim Märklin-Rundmotor mit Scheibenkollektor so gebogen, dass die eine am Ende gerade Feder in den Schlitz der zylinderförmigen Kohlebürste passt, und die am Ende winkelförmig gebogene Feder in das sich in der Mitte der zylinderförmigen Kupfergeflechtbürste befindende Zentrumsloch einsinkt.

Tabelle typische Motorbauarten bei Modelleisenbahn-Lokomotiven

Allgemein wird der Begriff Rundmotor für einen Elektromotor in zylindrischer Bauweise verwendet. Rundmotoren wie der von Fleischmann sind im industriellen Sektor heute zum Beispiel unter dem Begriff DC-Flachmotoren mit Edelmetallkommutierung gängig.

Auch Faulhaber bietet solche Motoren an und ergänzt damit sein Angebot an kollektorlosen Motoren, die einen zur Motorlänge verhältnismäßig großen Durchmesser haben. Faulhaber verwendet die Bezeichnung Flat DC-Micromotor with precious Metal Commutation.

Rundmotor (Modelleisenbahn) Rundmotor Flachmotor Viereckmotor
Rundmotor (Modelleisenbahn) Skizze.png Rundmotor Skizze - DC Motor Round Type (Mabuchi).png Flachmotor Skizze - DC Motor Flat Type (Mabuchi).png Viereckmotor Skizze - DC Motor Square Type (Mabuchi).png
Hornby:
Ringfield-Motor
Mabuchi:
Motor Round Type
Mabuchi:
Motor Flat Type
Mabuchi:
Motor Square Type

Bei Mabuchi die Bezeichnungen gängig: DC Motor Round Typ (sinngemäß Gleichstrommotor mit rundem Gehäuse), DC Motor Flat Type (sinngemäß Gleichstrommotor mit flachem Gehäuse) und DC Motor Square Type (sinngemäß Gleichstrommotor mit rechteckigem Gehäuse).

Hornby verwendet für seinen Rundmotor die Bezeichnung Ringfield-Motor.

Siehe auch

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rundmotor aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, teilweise können Textpassagen übernommen worden sein. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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