Doppelstockwagen
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Vorbild
Deutsche Reichsbahn
Die Idee zum Bau von Reisezugwagen mit zwei Stockwerken ist schon recht früh in der Eisenbahngeschichte aufgekommen. Beispielsweise sollen 1868 erste Doppelstockwagen von der Altona-Kieler Eisenbahn (AKE) eingesetzt worden sein.
Die ersten Doppelstockwagen, die den heutigen Bauarten entsprechen, sind 1936 für die Lübeck-Büchener Eisenbahn (LBE) gebaut worden. Dies waren zweiteilige Doppelstockeinheiten mit Steuerabteil. Die Wagen sind zunächst bei der Verstaatlichung der LBE 1938 an die Deutschen Reichsbahn übergegangen und später zumeist zur Deutschen Bundesbahn (DB) gelangt.
Deutsche Bundesbahn
Im Auftrag der DB wurden 1950 zunächst drei Doppelstockwagen als Prototypen mit einer Länge über Puffer von 22,4 Metern gebaut. Danach folgten 1951 noch drei weitere Prototypen mit einer Länge von 26,4 Metern, der neuen Standardlänge der kurz darauf eingeführten Schnellzugwagen (DB, 1. Serie).
Weitere Doppelstockwagen sind von der DB erst zu Beginn er 1990er Jahre kurz vor der Gründung der Deutschen Bahn AG beschafft worden (z. B. DABz 755 und DBz 750).
Deutsche Reichsbahn (DDR)
Die DR hatte zunächst mehrteilige Doppelstockeinheiten nach dem Vorbild der LBE-Fahrzeuge beschafft. Die ersten wurden 1952 vierteilig realisiert (DC 13 bzw. DBv). Nach einer kleinen Serie von zweiteiligen Fahrzeugen aus dem Jahr 1954 (DC 7 bzw. DBz) sind dann alle weiteren Doppelstockeinheiten wieder vierteilig in Dienst gestellt worden. Ab den 1960er Jahren wurden diese vielfach zu Wendezügen für die verschiedenen Traktionsarten umgebaut. Ab 1970 wurden sie als DBvqe auch neu mit Wendezugeinrichtungen abgeliefert, auch für verschiedene Bahnen des RGW.
Die ab 1957 beschafften fünfteiligen Doppelstockgliederzüge DGB 12 bzw. DGBe waren für den Bezirks- bzw. Fernverkehr beschafft worden. Im Gegensatz zu den Doppelstockeinheiten liefen die inneren Wagenenden nicht auf normalen Jakobsdrehgestellen, stattdessen stüzten sie sich auf kurzen Zwischenwagen ab, die die Einstiegsräume bildeten. Solch ein Doppelstockgliederzug bestand also insgesamt aus neun Einzelteilen. Zudem besaßen sie an den äußeren Enden Übergangseinrichtungen, die sich zwar wegen ihrer Lage nicht mit dem traditionellen Wagenpark verbinden ließen, für die man aber spezielle Büfett- und Gepäckwagen beschafft hatte, die ebenfalls erhöhte Übergänge besaßen. Damit ließen sich komplette Schnellzüge bilden, die 1200 Reisenden einen Sitzplatz boten.
Ab 1970 wurden erneut Doppelstockgliederzüge beschafft. Sie waren jedoch für den Berufs- und S-Bahn-Verkehr einiger Ballungsräume konzipiert. Sie waren etwas kürzer als die bisherige Bauart, da sich bei entsprechendem Fahrgastandrang (Feiertagsverkehr) Achslasten ergaben, die jenseits der Höchstgrenzen der meisten Hauptbahnen lagen. Die neuen Fahrzeuge besaßen wieder Übergangseinrichtungen in genormter Lage und waren für den Wendezugdienst eingerichtet. Allerdings besaßen nicht alle Züge eigene Steuerabteile.
Ab 1974 beschaffte die DR auch einzelne Doppelstockwagen DBmue und DBmqe (letztere mit Steuerabteil), die ebenfalls wendezugtauglich waren, weitere Fahrzeuge wurden in vergleichbarer Ausführung für verschiedene Bahnen des Warschauer Paktes geliefert.
Deutsche Bahn AG
Nach dem Zusammenschluss der DR und DB zur Deutschen Bahn AG wurde eine Vielzahl neuer Doppelstockwagentypen entwickelt. Diese sind auch bei verschiedenen anderen Bahngesellschaften im Einsatz, z. B. bei Privatbahnen wie Metronom oder im Ausland wie Israel Railways. Die einzelnen Doppelstockwagen der DR ab 1974 wurden modernisiert und auch bei der DB AG weiterverwendet.
Höchstgeschwindigkeit
Die ersten Doppelstockwagen waren für eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h ausgelegt. Die aktuellen Wagenentwicklungen dürfen bis 160 km/h gefahren werden. Für den Regional-Express-Verkehr zwischen Nürnberg und München über die Neubaustrecke wurden Doppelstockwagen mit einer Höchstgeschwindigkeit von (optional) 189 km/h beschafft.Quelle
Für das IC2-Netz werden Doppelstockwagen des Typs Bombardier Twindexx genutzt.
Für das Schweizer IC-Netz werden Doppelstockwagen vom Typ SBB IC2000 genutzt.
Siehe auch
- Doppelstockeinheiten und - gliederzüge
- Bombardier Twindexx
- SBB IC2000
- Schnell- und Eilzugwagen (Deutschland)
Weblinks
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Zusätzlich wird auf die einschlägige Fachliteratur zurückgegriffen.
Modelle
Nenngröße H0
Doppelstockeinheihen der Deutschen Reichsbahn gab es im Programm der Firmen Schicht, VEB Piko Sonneberg und Sachsenmodelle. Dabei wechselte aber nur die Bezeichnung des Herstellers, die Konstruktion der Modelle blieb die gleiche. Später waren solche Fahrzeuge von Rivarossi erhältlich, auch als Wendezüge. Im Gegensatz zu den alten Modellen, die zu breit waren, waren sie deutlich maßstabsgetreuer.
DR-Doppelstockwagen
Gattung | Betriebs-Nr. | Farbe | Hersteller | Artikel-Nr. | Bauzeit | Strom | Bemerkungen | Bild |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
DBmqe | 50 50 25-13 006-1 | ?grün | Kuehn | 91000-01 | 2011 | DR (DDR) | ||
DBmue | 50 50 25-13 020-2 | ?grün | Kuehn | 91000-02 | 2011 | DR (DDR) | ||
DBmue | 50 50 25-13 021-0 | ?grün | Kuehn | 91005-01 | 2011 | DR (DDR) | ||
DBmue | 50 50 25-13 025-1 | ?grün | Kuehn | 91005-02 | 2011 | DR (DDR) | ||
DBmue | 50 50 25-13 039-2 | ?grün | Kuehn | 91000-03 | 2011 | DR (DDR) | ||
DBmue | 50 50 25-13 022-8 | ?grün | Fleischmann | 6260042-01 | 2024 | DR (DDR) | ||
DBmue | 50 50 25-13 030-1 | ?grün | Fleischmann | 6260042-02 | 2024 | DR (DDR) | ||
Epoche V | ||||||||
DBmu | 50 50 25-13 097-0 | ?grün | Kuehn | 91050-02 | 2012 | DB AG | ||
DBmu | 50 50 25-13 098-8 | ?grün | Kuehn | 91050-03 | 2012 | DB AG | ||
DBmu | 50 50 25-13 111-9 | ?grün | Kuehn | 91055-01 | 2012 | DB AG | ||
DBmu | 50 50 25-13 116-6 | ?grün | Kuehn | 91055-02 | 2012 | DB AG | ||
DBmq | 50 50 25-13 155-6 | ?grün | Kuehn | 91050-01 | 2012 | DB AG |
DABza 760.0, DBza 751
Gattung | Betriebs-Nr. | Farbe | Hersteller | Artikel-Nr. | Bauzeit | Strom / Decoder | Bemerkungen | Bild |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
DABza 760.0 | 50 80 36-35 103-1 | verkehrsrot | Minitrix | 11136-02 | 2022– | GS | DB Regio Stuttgart, Ep.VI, Startset | |
DBza 751 | 50 80 36-35 092-8 | verkehrsrot | Minitrix | 15839 | 2005-2006 | GS | DB Regio, „Commerzbank“ | |
DBza 751 | 50 80 26-35 180-1 | verkehrsrot | Minitrix | 18056 11136-03 |
2022– | GS | DB Regio Stuttgart, Ep.VI dto., Startset |
|
DBza 751 | 50 80 26-35 224-7 | verkehrsrot | Fleischmann | 83 8625 | 2003 | GS | DB Regio, „ASS+C ratiopharm“ | |
DBpbzfa 765.5 | 50 80 86-75 064-5 | verkehrsrot | Minitrix | 18057 | 2022– | GS/DCC/mfx | DB Regio Stuttgart, Ep.VI |
ČD: Bdmteeo 294, Bmteeo 290, Bmteeo 293, Bmto 292
Gattung | Betriebs-Nr. | Farbe | Hersteller | Artikel-Nr. | Bauzeit | Bemerkungen | Bild |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Bmto | 50 54 26-18 120-0 | blau | Kuehn | 91155-02 | 2012 | ČD | |
Bmto | 50 54 26-18 148-1 | blau | Kuehn | 91155-01 | 2012 | ČD |
PKP: Bdhpumn
Gattung | Betriebs-Nr. | Farbe | Hersteller | Artikel-Nr. | Bauzeit | Bemerkungen | Bild |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Bdhpumn | 50 51 26-08 031-4 | hellblau / gelb | Kuehn | 91185-01 | 2011 | PKP |